AfD Wahlprogramm - 2025 (SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT UND GESUNDHEIT)

Vorwort
In Zeiten wachsender rechter Hetze, zunehmender sozialer Ungleichheit und politischer Rückschritte ist es wichtiger denn je, genau hinzuschauen – und laut zu widersprechen. Die sogenannte Alternative für Deutschland präsentiert sich gern als Stimme „des Volkes“. Doch hinter den glattgebügelten Phrasen ihres Wahlprogramms 2025 verbirgt sich eine gefährliche Mischung aus Nationalismus, Sozialabbau, Wissenschaftsfeindlichkeit und autoritärem Denken.
In diesem Beitrag nehmen wir das komplette AfD-Wahlprogramm systematisch auseinander. Abschnitt für Abschnitt, Thema für Thema legen wir offen, was wirklich dahintersteckt: Widersprüche, Spaltungsrhetorik, Machtfantasien. Nicht weil wir uns gerne mit dieser Partei beschäftigen – sondern weil wir müssen. Denn wer die Zukunft solidarisch, antifaschistisch und gerecht gestalten will, darf rechtes Denken nicht einfach stehenlassen.
💬 Hinweis: Ja, dieser Beitrag ist lang – sehr lang. In der Gesamtschau ergibt sich eine geschätzte Lesezeit von rund 90 Minuten. Darum haben wir uns entschieden, die Analyse in 11 thematisch gegliederte Einzelteile zu unterteilen – dies ist Teil 1 von 11.
Damit du den Überblick behältst, ist der Beitrag modular aufgebaut, du kannst über eine kleine Navigations-Bubble jederzeit zwischen den Abschnitten springen – zur besseren Lesbarkeit und Verdaulichkeit.
Wir liefern Argumente, Fakten und Kontexte – nicht für Streit, sondern für Aufklärung. Nicht für Distanzierung, sondern für Widerstand. Diese Analyse ist ein Beitrag zur demokratischen Verteidigung – gegen rechte Propaganda, gegen soziale Kälte, gegen die Normalisierung des Autoritären.
Soziale Marktwirtschaft
Analyse: Das klingt erstmal nach einem Werbeplakat aus der Wirtschaftskammer: viel Pathos, viel Markt, wenig Substanz. Aber schauen wir mal hinter die bürgerliche Maske:
1. „Wir stehen zur Sozialen Marktwirtschaft“ – Ja, das behauptet fast jede Partei. Nur heißt das bei der AfD: möglichst wenig Umverteilung, keine Solidarität mit den Schwächsten und maximaler Freiraum für „Leistungsträger“, also: wer hat, dem wird gegeben.
2. „Eigenverantwortlich und selbstbestimmt“ – Klingt gut, wird aber in AfD-Sprache zur Keule gegen alle, die Hilfe brauchen. Wer nicht „selbstbestimmt“ funktioniert – sei es wegen Krankheit, struktureller Armut oder Diskriminierung – wird schnell als Schmarotzer abgestempelt.
3. „Arbeitnehmer sollen besser gestellt sein als Empfänger von Sozialleistungen“ – Das ist ein billiger Populismus-Klassiker. Kein Mensch will Hartz IV. Die Behauptung impliziert aber genau das. Damit werden Sozialleistungsbeziehende moralisch herabgewürdigt.
4. „Selbstgewähltes Leben auf Kosten der Allgemeinheit“ – Zack. Da ist es. Das AfD-Weltbild: Der Mensch als potenzieller Betrüger. Ursachen wie Krankheit oder Bildungslücken? Kein Thema.
5. „Viele Regelungen der EU schwächen die Wirtschaft“ – Übersetzung: Umwelt- und Klimaschutz nervt. Der Hass auf den „Green Deal“ zeigt, dass Klimapolitik als Bedrohung gesehen wird – dabei ist sie schlicht notwendig.
✔️ Pro
- Betonung auf Innovationsförderung und Mittelstand
- Wirtschaftlicher Fokus statt rein kultureller Rhetorik
❌ Contra
- Diskreditierung von Arbeitslosen und Sozialleistungsbeziehenden
- Verklärung wirtschaftlicher Ungleichheit als individuelle Schuld
- Anti-EU-Rhetorik mit klarem Klimafeindbild
- Keine sozialen Lösungsansätze, sondern neoliberale Abschottungspolitik im nationalen Gewand
Freies Unternehmertum und Wirtschaftsstandort stärken
Analyse: Der Text klingt wie ein Bewerbungsschreiben für ein CDU-Wirtschaftsreferat aus dem Jahr 2003 – gepimpt mit Tech-Buzzwords und leichtem Größenwahn.
1. „Aus eigener Kraft und Profitabilität“ – Hier offenbart sich das neoliberale Märchen in seiner reinsten Form: Staat raus, Unternehmen regeln das. Forschung? Nur wenn sie profitabel ist. Das bedeutet: Grundlagenforschung, die nicht sofort Umsatz bringt, hat in dieser Logik keinen Platz. Wissen als öffentliches Gut? Fehlanzeige.
2. „Made in Germany“ – Ein beliebter Nationalstolz-Klassiker. Klingt nach Qualität, meint aber: Exportmaximierung als Heiligtum. Damit ignoriert man, dass ein globales Wirtschaftssystem, das auf permanentem Wachstum basiert, zwangsläufig ökologische und soziale Kipppunkte überfährt. Außerdem: Der Begriff wurde einst eingeführt, um vor deutschen Produkten zu warnen. Ironie der Geschichte.
3. „Talentförderung“ – Klingt harmlos. In AfD-Sprache aber oft: Elitenbildung. Und das bedeutet konkret: weniger Durchlässigkeit, mehr Auslese nach Leistungsideologie. Dabei ist der Bildungserfolg in Deutschland weiterhin eng an Herkunft geknüpft – was die AfD systematisch ignoriert.
4. „Dual-Fluid-Nukleartechnik“ – Jetzt wird’s gefährlich. Diese umstrittene Reaktortechnologie existiert bislang nur als Idee auf dem Papier – und wird vor allem von Klimaleugner*innen und technikverliebten Rechtslibertären gepusht. Statt auf nachhaltige Energie zu setzen, flüchtet man sich in techno-utopische Wunschwelten mit atomarem Beigeschmack.
5. „Weltraum, Nano, KI“ – Die Buzzword-Explosion soll wohl Kompetenz ausstrahlen. Tatsächlich sagt die AfD nichts über ethische Rahmenbedingungen, Datenschutz oder gesellschaftliche Folgen dieser Technologien. Innovation ja – aber bitte ohne Werte.
✔️ Pro
- Förderung von Forschung und technologischer Entwicklung grundsätzlich begrüßenswert
- Wunsch, Universitäten international attraktiv zu machen, kann – richtig umgesetzt – zur kulturellen und wissenschaftlichen Offenheit beitragen
❌ Contra
- Wissenschaftsverständnis rein marktorientiert
- Gefährlicher Technik-Fetisch (z. B. Kernenergie)
- Bildungszugang als Leistungsshow statt Chancengleichheit
- Keine sozial-ökologische Einbettung von Wirtschaft
- Nostalgische Verklärung von „Made in Germany“ mit nationalistischem Unterton
Deutschland ist als Wirtschaftsstandort unattraktiv geworden
Analyse: Willkommen im AfD-Fantasyland, wo früher alles besser war und heute alles vor die Hunde geht – außer, man macht’s wie Gauland: zurück in die Vergangenheit.
1. „Deutschland ist wirtschaftlich und wissenschaftlich im Niedergang“ – Aha. Man zitiert nostalgisch ein „einst führendes Deutschland“, als wäre 1985 das goldene Zeitalter gewesen. Komplexe Strukturwandel in Wissenschaft und Wirtschaft? Digitalisierung? Globale Krisen? Fehlanzeige. Stattdessen: kollektive Abstiegserzählung zur Mobilisierung des Wutbürgers.
2. „Technologievorgaben zerstören Wettbewerb“ – Nein, sie setzen dringend notwendige Standards. Beispiel: Klimaschutz. Wenn die AfD gegen „Auflagen“ für saubere Energie hetzt, sagt sie im Klartext: Gebt uns wieder Kohle, Atom und Dreck, Hauptsache profitabel. Das ist fossiler Protektionismus unter dem Deckmantel von Marktfreundlichkeit.
3. „Elektroautos sind ohne Subvention nicht marktfähig“ – Klar, Anfangstechnologien brauchen Anschub. Die fossilen Industrien aber, die jahrzehntelang Milliarden an Subventionen bekamen, lässt man in dieser Logik außen vor. Doppelstandards deluxe.
4. „Kein Zugang zu Ressourcen“ – Der globale Rohstoffmarkt ist komplex. Aber hier wird der Eindruck erzeugt, als sei „die Politik“ schuld, dass seltene Erden nicht auf Bäumen wachsen. Dabei ist das ein geopolitisches Thema – und kein Argument gegen Energiewende oder E-Mobilität.
5. „Leistungsprinzip in Schulen fehlt“ – Wieder das Narrativ: faule Schüler, verweichlichte Bildung. Kein Wort über Unterfinanzierung, Personalmangel, oder dass soziale Herkunft massiven Einfluss auf Schulerfolg hat. Und das mit dem „Basiswissen in Mathe und Deutsch“? Klingt sehr nach rechter Bildungsnostalgie à la Frontalunterricht und Rohrstock.
6. „Öffentlicher Raum ist unsicher“ – Und da ist sie: die rechte Panikfolie. „Mangelnde Sicherheit“ wird nicht mit Zahlen belegt, sondern dient als diffuses Angstbild – meist codiert rassistisch gemeint. Wer ist denn „unsicher“? Und wieso sagen das immer die, die nie den Bus nehmen?
7. „Immense Steuer- und Abgabenlast“ – Auch das: populistische Zuspitzung. Die Steuerquote in Deutschland liegt im europäischen Mittelfeld. Aber die AfD blendet aus, dass Steuern das Fundament für Bildung, Gesundheit, Infrastruktur und soziale Gerechtigkeit sind – was sie offenbar nicht als Ziel hat.
8. „Schwarzarbeit und Parallelwirtschaft“ – Ein rhetorischer Trick: Man beschreibt Missstände (die real existieren), suggeriert aber, sie seien Folge von Überregulierung – nicht etwa von Ausbeutungslogiken in der Bau- und Reinigungsbranche oder dem völligen Kontrollverlust über Subunternehmerketten.
9. „Mittelstand gibt auf“ – Ja, viele Betriebe kämpfen. Aber auch hier: Statt konstruktiver Vorschläge zur Transformation (z. B. Digitalisierung, Nachhaltigkeit), liefert die AfD nur: Schuld sind die anderen. Vor allem: die Grünen, die Steuern und das Klima.
✔️ Pro
- Kritik an Bürokratie und steuerlicher Belastung ist grundsätzlich legitim und wichtig zu diskutieren
- Probleme bei der Ausbildungsfähigkeit mancher Schulabgänger*innen sind real und erfordern eine bildungspolitische Antwort
❌ Contra
- Pessimismuspropaganda mit nationalistischem Unterton
- Realitätsverzerrung bei Umwelttechnologien und Innovation
- Bildungsnarrativ voller Klischees und sozialer Ignoranz
- Unsicherheitsrhetorik zur moralischen Aufrüstung der Gesellschaft
- Ignoranz gegenüber sozialen Ursachen wirtschaftlicher Schieflagen
- Vorschläge? Fehlanzeige. Nur: Weniger Staat, mehr Markt – mit nuklearer Prise
Vorrang für den Wettbewerb – für einen attraktiven Wirtschaftsstandort
- Verlängerung der Laufzeiten der Kohlekraftwerke
- Wiedereinstieg in die Nutzung der Kernenergie
- Reparatur und Wiederinbetriebnahme der Nord-Stream-Pipelines
- Aufhebung des Verbots von Gas- und Ölheizungen
- Abschaffung der CO2-Abgabe
- Reduzierung der Energiesteuer und Senkung der Stromsteuer auf das Minimum
- Verhinderung immer höherer Netzentgelte durch Windenergie Ausbaustopp
- Abschaffung von Lieferkettensorgfaltsgesetz und EU-Lieferkettenrichtlinie
- Abschaffung des Verpackungsgesetzes
- Abbau der Nachhaltigkeitsberichterstattung
- Vereinfachung der Datenschutzgrundverordnung
- Vereinfachung des Vergaberechts
- drastische Reduzierung von Vorschriften, Berichts- und Dokumentationspflichten für Mittelstand und Landwirte
- Aufhebung des Verbrennerverbots und der unerreichbaren Flottengrenzwerte
- Wiedereinführung des ermäßigten Umsatzsteuersatzes in der Gastronomie
- planvolle, kontinuierliche Sanierung von Straßen, Schienenwegen und Brücken
- Beschleunigung notwendiger Neuinvestitionen durch Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren
- Beschleunigung des Ausbaus der digitalen Infrastruktur
- Vorantreiben der Digitalisierung der Verwaltung
- ein KMU-freundliches Weltraumgesetz, das unsere Möglichkeiten im All voranbringt
- den Austausch mit anderen Märkten erleichtern und intensivieren
- vorhandene Handelshemmnisse beseitigen
- vorteilhafte Handelsabkommen für unser Land abschließen, die dazu beitragen, unsere Rohstofflieferketten zu sichern
- wirtschaftsschädliche Sanktionen beenden
- Aufhebung des CO2-Grenzausgleichs
- Senkung der Einkommensteuer durch einen deutlich höheren Grundfreibetrag
- Senkung der Unternehmenssteuern auf ein international konkurrenzfähiges Niveau
- Abschaffung des Solidaritätszuschlags für alle
- Arbeitsmarkt zurückbringen den Umstieg von Technologieverboten auf Technologie
- Rückkehr zu erstklassiger Bildung, Ausbildung, Forschung und Wissenschaft
- einen Stopp der Abwanderung heimischer Fachkräfte und die Zurückgewinnung Ausgewanderter durch attraktive Rahmenbedingungen für Arbeit, Vermögensbildung, Ausbildung und Sicherheit
- die Bereitstellung eines zusätzlichen Steuerfreibetrags für Rentner, um Senioren im Arbeitsmarkt zu halten
- unser Konzept „Aktivierende Grundsicherung“, mit dem wir hunderttausende arbeitsfähige Bürgergeldempfänger in den Arbeitsmarkt zurückbringen den Umstieg von Technologieverboten auf Technologieoffenheit
Analyse: Ein Wunschzettel für eine Wirtschaftspolitik aus der fossilen Mottenkiste – angestrichen mit ein bisschen Weltraumglitzer. Was hier aufgelistet wird, ist nicht Reform, sondern Rückbau.
1. „Markt auf Minimum regulieren“ – Das ist die klassische libertäre Denke: Der Markt wird’s schon richten. Nur: Das tut er nicht. Ohne staatliche Regulierung gäbe es keinen Verbraucherschutz, keine faire Besteuerung, keine soziale Absicherung – und Umwelt? Einfach weiter kaputt.
2. „Sichere und bezahlbare Energie durch Kohle, Atom, Nord Stream“ – Das ist wie Rückwärtsfahren auf der Autobahn und behaupten, man sei der Einzige, der richtig fährt. Kohle und Atom sind teuer, schmutzig oder riskant. Nord Stream? Politisch toxisch. Gas- und Ölheizungen? Energietechnischer Anachronismus. CO2-Abgabe abschaffen? Klimakrise? Interessiert die AfD offenbar nicht.
3. „Windenergie-Ausbaustopp zur Verhinderung hoher Netzentgelte“ – Also weniger erneuerbare Energie, weil Netze teuer sind? Das ist wie sagen: Ich esse keine gesunden Lebensmittel mehr, weil der Weg zum Bioladen zu weit ist. Windkraft ist Teil der Lösung, nicht des Problems.
4. „Abschaffung von Lieferketten- und Verpackungsgesetz“ – Übersetzung: Menschenrechte und Umweltschutz in globalen Lieferketten sind der AfD zu viel Aufwand. Hauptsache billig. Dass genau das moderne Sklavenarbeit und Umweltzerstörung begünstigt – wird billigend in Kauf genommen.
5. „Datenschutzvereinfachung“ – Klingt nach Bürokratieabbau, heißt aber: Weniger Schutz für persönliche Daten. Wer profitiert? Unternehmen. Wer verliert? Bürger*innen.
6. „Wiedereinführung von Umsatzsteuererleichterungen in Gastronomie“ – Das ist der einzige Punkt, der halbwegs Sinn ergibt – zumindest als temporäre Krisenmaßnahme. Aber auch hier fehlt der Kontext.
7. „Infrastruktur und Digitalisierung ausbauen“ – Klingt vernünftig. Nur: Wovon? Wenn Steuern gekürzt und der Staat zurückgefahren werden soll, wie sollen dann Milliarden in Infrastruktur und Digitalisierung fließen? Magie?
8. „Weltraumgesetz für KMU“ – Was bitte? Zwischen Kohlekraft und Datenschutzabbau träumt die AfD vom All. Ernsthaft: Dieses Vorhaben ist dermaßen absurd fehlplatziert, es wirkt wie ein schlechter Witz.
9. „Sanktionen beenden“ – Gemeint sind v. a. Sanktionen gegen Russland. Das passt zur Putin-nahen Rhetorik der Partei – wirtschaftspolitisch gefährlich, moralisch desaströs.
10. „Abschaffung CO2-Grenzausgleich“ – Also: Europäischer Klimaschutz? Stört. Dass der CO2-Grenzausgleich dafür sorgt, dass heimische Unternehmen nicht von Billigprodukten aus Ländern mit laschen Klimastandards verdrängt werden, wird verschwiegen.
11. „Mehr Netto vom Brutto“ – Klassiker. Klingt gut, fehlt aber jeder Realitätsbezug, wenn gleichzeitig Investitionen in Infrastruktur und Bildung versprochen werden.
12. „Rentner sollen länger arbeiten“ – Das mit dem „Steuerfreibetrag für arbeitende Senioren“ klingt nett. Ist aber im Kern ein Euphemismus für: Rentner sollen malochen, damit das kaputte System nicht zusammenfällt.
13. „Aktivierende Grundsicherung“ – Der nächste Codebegriff. Bedeutet: Sozialleistungen kürzen, Druck erhöhen, Arbeitslose stigmatisieren. Wer arm ist, soll arbeiten – egal wie mies die Bedingungen.
✔️ Pro
- Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Bildung sind wichtig – sofern ernst gemeint
- Steuerentlastung für Rentner kann sinnvoll sein – wenn freiwillig und sozial abgefedert
- Temporäre Entlastung der Gastronomie nachvollziehbar
❌ Contra
- Fossile Energiepolitik statt Zukunft
- Abbau von Umwelt-, Klima- und Menschenrechtsstandards
- Deregulierung auf Kosten von Transparenz und Gerechtigkeit
- Klimapolitik wird aktiv sabotiert
- Rückfall in ein Wirtschaftssystem ohne soziale Verantwortung
- Autoritäre Arbeitsmarktpolitik unter dem Deckmantel der „Aktivierung“
- Russlandfreundliche Außenwirtschaftsagenda
Eigenverantwortung der Bürger stärken, Handlungsspielräume vergrößern
Analyse:
Dieser Abschnitt wirkt wie ein harmloser Sonntagsreden-Baukasten – fast schon zu glatt, um wahr zu sein. Doch zwischen den wohlklingenden Phrasen steckt eine klare ideologische Stoßrichtung.
1. „Eigenverantwortung“ – Klingt vernünftig, aber der Begriff ist in AfD-Kontext immer doppelt codiert. Er dient als moralischer Maßstab, um Menschen in soziale Kategorien einzuteilen: Wer eigenverantwortlich lebt (also: arbeitet, leistet, nicht „klagt“), gilt als wertvoll. Wer Hilfe braucht, gilt schnell als „selbst schuld“. Die Folge: Soziale Absicherung wird delegitimiert, Armut moralisiert.
2. „Unverzichtbar für Menschenwürde“ – Das ist perfide. Wer die Menschenwürde an Eigenverantwortung knüpft, sagt implizit: Wer nicht eigenverantwortlich lebt, verliert ein Stück seiner Würde. Das ist zynisch – und steht im Widerspruch zum Grundgesetz, das Würde nicht an Leistung koppelt.
3. „Stärkung des familiären Lebens“ – Achtung, Codewort! Die AfD versteht darunter meist das klassische, heteronormative Familienbild. Patchwork, queere Elternteile, Alleinerziehende? Kommen in ihrer Welt nicht vor – oder werden als „Zerfall der Werte“ inszeniert.
4. „Gut gebildete, kritische Mitglieder“ – Klingt super. Nur: Was die AfD unter „kritisch“ versteht, ist oft das Gegenteil von pluralistisch. Wer plural denkt, wird schnell als „links-grün-versifft“ diffamiert. Und was „gute Bildung“ bedeutet, wird bei der AfD meist rein leistungsbezogen verstanden – ohne Rücksicht auf Chancengleichheit.
5. „Mitwirkung in Staat und Ehrenamt“ – Auch das ist clever formuliert. Gemeint ist damit oft: Anpassung an ein konservatives Gesellschaftsbild, in dem Pflichterfüllung über Selbstentfaltung steht.
6. „Soziale Kompetenz“ – Ein schöner Begriff – aber seltsam leer, wenn gleichzeitig ständig gegen „linke Empörung“, „politische Korrektheit“ und Diversität gewettert wird. Es wirkt wie ein Feigenblatt, um den autoritären Geist des Textes zu kaschieren.
✔️ Pro
- Bildung als zentraler Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe ist unbestritten wichtig
- Betonung sozialer Kompetenzen klingt auf dem Papier modern und humanistisch
❌ Contra
- „Eigenverantwortung“ als moralischer Maßstab zur Diskreditierung Hilfsbedürftiger
- Menschenwürde wird an Leistung gekoppelt – verfassungswidrige Denkweise
- Familiäre Ideale exklusiv, nicht inklusiv
- Bildungsideal basiert auf Disziplin, nicht auf Befähigung zur Vielfalt
Unsere Bürger im Mehltau des linken Zeitgeistes
Analyse:
Hier ist sie wieder: die Dauerkränkung als politisches Narrativ. Ein Text wie aus der Feder eines Telegram-Kanals, auf Hochglanz poliert fürs Wahlprogramm.
1. „Mehltau des linken Zeitgeistes“ – Schon die Überschrift trieft vor ideologischem Selbstmitleid. „Mehltau“ – das klingt nicht nur nach Pilzbefall, sondern nach gezielter Vergiftung von oben. Und „linker Zeitgeist“? Gemeint ist: alles, was nicht der AfD-Ideologie entspricht. Eine klassische Opferinszenierung.
2. „Was man noch sagen darf“ – Dieser Satz ist längst zum Kampfbegriff der Rechten geworden. Die Realität: Jeder darf alles sagen. Aber wer Unsinn oder Hass redet, muss eben mit Widerspruch leben. Meinungsfreiheit heißt nicht: Applauspflicht.
3. „Bewusste Panikmache bei Corona“ – Das ist brandgefährlich. Die Verharmlosung der Pandemie und gleichzeitige Dämonisierung staatlicher Schutzmaßnahmen ist eine Einladung an Verschwörungsdenkende. Wissenschaft wird hier als politische Waffe dargestellt – ein gefährlicher Schritt in Richtung Realitätsspaltung.
4. „Angeblich existenzbedrohende Klimakrise“ – Das ist nicht nur ignorant, sondern schlicht faktenfrei. 2023 war das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Waldbrände, Dürren, Extremwetter – alles Einbildung? Wer das sagt, will nicht nur den Diskurs verschieben, sondern aktiv den Planeten opfern.
5. „Leistungsträger haben das Vertrauen verloren“ – Auch das ist eine typische AfD-Formel: „Leistungsträger“ meint meist „deutsche, männliche Mittelstandsbürger“, die sich angeblich von „linker Politik“ drangsaliert fühlen. Eine sozial exklusiv gedachte Kategorie – als ob alle anderen nicht leisten würden.
6. Generell: der Ton – Die AfD konstruiert hier ein Gefühl von Untergang, von Systemversagen, von Bedrohung – ohne Belege, ohne Lösungen. Das Ziel ist klar: emotionale Mobilisierung durch Angst. Wenn alles kaputt ist, scheint der autoritäre Ausweg plötzlich attraktiv.
✔️ Pro
- Thematisierung von gesellschaftlicher Verunsicherung ist legitim – aber bitte faktenbasiert und konstruktiv
❌ Contra
- Systematische Faktenverzerrung (Corona, Klima)
- Rhetorik der Angst statt Analyse
- Opferinszenierung als strategisches Stilmittel
- Wissenschaftsfeindlichkeit in Reinkultur
- Implizite Aufwertung rechter Narrative durch Umkehr von Verantwortung
Unsere Maßnahmen für starke Bürger
Analyse:
Der Text klingt wie das Versprechen eines Start-up-Coaches auf YouTube: „Werde dein eigener Chef und spare Steuern – mit unserer Erfolgsformel für bürgerliche Selbstermächtigung!“ Aber wie so oft bei der AfD: Die Verpackung sagt „Bürger stärken“, der Inhalt: Markt über Mensch.
1. „Politisch neutrales Bildungswesen“ – Das ist ein Lieblingscode der AfD. Gemeint ist nicht etwa ideologiefreier Unterricht, sondern ein Angriff auf kritische, inklusive und vielfältige Bildungsinhalte. Wenn Schüler über Kolonialismus, Rassismus oder Geschlechtervielfalt lernen, schreit die AfD: „Umerziehung!“ Neutral heißt hier: rechtskonform.
2. „Vorbereitung auf den Leistungswettbewerb“ – Klingt nach Turbo-Kapitalismus im Klassenzimmer. Bildung nicht als Entfaltung der Persönlichkeit, sondern als Drill fürs Wirtschaftsleben. Schule wird reduziert auf Marktverwertbarkeit – soziale oder kulturelle Bildung? Zweitrangig.
3. „Praxisorientierte Kenntnisse über Geldanlage in der Schule“ – Ja, Finanzbildung ist wichtig. Aber ausgerechnet die AfD, die Klimawissenschaften ignoriert und Soziologie für linksradikal hält, will jetzt Bildungsinhalte festlegen? Das riecht mehr nach Elitenförderung als nach Aufklärung.
4. „Steuern runter, Vorschriften weg“ – Der ewige Schlachtruf. Aber was hier als „finanzieller Spielraum für Bürger“ verkauft wird, bedeutet in der Realität: weniger Geld für Schulen, Pflege, Infrastruktur. Vorschriftenabbau heißt meist: weniger Kontrolle für Konzerne, mehr Risiko für Konsumenten.
5. „Private Altersvorsorge fördern“ – Klingt gut, solange man genug verdient. Wer arm ist oder prekär arbeitet, kann keine Rücklagen bilden. Die AfD will Altersvorsorge privatisieren und damit das solidarische Rentensystem schleichend zerschlagen – zugunsten der Versicherungswirtschaft.
6. „Wohneigentum fördern“ – Auch das klingt nett. Aber keine Silbe zur explodierenden Mietenkrise, zu Spekulation, zu Leerstand. Statt Regulierung: Steuertricks für die, die sowieso schon investieren können.
✔️ Pro
- Finanzbildung in Schulen kann sinnvoll sein, sofern ideologiefrei und inklusiv
- Steuervereinfachung ist ein berechtigtes Anliegen
❌ Contra
- „Politisch neutral“ als Deckmantel für konservativ-revisionistische Bildungspolitik
- Markt- und Leistungsideologie als oberstes Bildungsziel
- Sozialschwache werden aus der Altersvorsorge und Vermögensbildung faktisch ausgeschlossen
- Massive Entsolidarisierung durch Privatisierung sozialer Absicherung
Zweckentfremdung der Sozialversicherungen beenden
Analyse:
Na bitte, sogar ein halbwegs sachlicher Vorschlag – aber wie immer bei der AfD gilt: Der Ton macht die Ideologie, und auch hier schwingt mehr mit, als auf den ersten Blick sichtbar ist.
1. „Versicherungsfremde Leistungen gehören nicht in die Sozialkassen“ – Grundsätzlich richtig: Es ist seit Jahrzehnten umstritten, dass etwa Kindererziehungszeiten oder Renten für Vertriebene aus den Sozialkassen statt aus Steuermitteln finanziert werden. Der Hinweis ist also berechtigt – nur wirkt er hier als Vehikel für systematische Staatsverdrossenheit.
2. „Missbrauch der Sozialkassen“ – Der Begriff „Missbrauch“ ist hoch aufgeladen. Er suggeriert vorsätzlichen Betrug durch den Staat – was de facto meist nicht der Fall ist. Vielmehr geht es um politische Entscheidungen, wie Mittel verteilt werden. Die Wortwahl ist hier gezielt populistisch.
3. „Corona-Maßnahmen als Beispiel“ – Da ist er wieder: der stille Giftpfeil gegen staatliche Pandemiebewältigung. Der Rückgriff auf die Pflegekasse war sicher problematisch, aber die Maßnahme kam nicht aus Jux und Dollerei, sondern aus einer historischen Krisensituation. Die AfD nutzt das für ihr Narrativ der staatlichen Willkür.
4. „Rentenversicherung stärken durch staatliche Übernahme beitragsfremder Leistungen“ – Klingt auf dem Papier gut. Nur: Wie soll das bezahlt werden? Gleichzeitig fordert die AfD Steuersenkungen, Ausgabenkürzungen und Etatverschiebungen in Richtung Rüstung und Grenzschutz. Das passt hinten und vorne nicht.
5. Was fehlt: Keine Aussage zur Armutsfestigkeit der Rente. Keine Konzepte gegen Altersarmut. Keine Lösungen für die Integration von prekären Erwerbsbiografien. Nur die technokratische Schraube am bestehenden System – und das auch noch mit toxischer Rhetorik.
✔️ Pro
- Kritik an beitragsfremder Finanzierung aus Sozialkassen ist inhaltlich berechtigt
- Idee, die Rentenversicherung dadurch zu entlasten, ist sinnvoll diskutierbar
❌ Contra
- Wortwahl („Missbrauch“) dient der Staatsdelegitimierung
- Politische Instrumentalisierung der Corona-Zeit für antiinstitutionelle Erzählungen
- Kein klares Konzept zur sozialen Gerechtigkeit oder nachhaltigen Finanzierung
- Widersprüchlich zur sonstigen Forderung nach Steuersenkungen
UNSER KONZEPT FÜR EINE FAIRE UND AUSKÖMMLICHE RENTENVERSICHERUNG
Analyse:
Man muss fast aufpassen, dass man bei dieser Passage nicht zu früh zustimmt – denn auf den ersten Blick klingt sie absolut plausibel: Renten erhöhen, Altersarmut verhindern, europäisches Niveau anstreben. Klingt gut? Ja. Aber was fehlt, ist der Haken – und der ist bei der AfD nie weit.
1. „Finanziell gesicherter Lebensabend“ – Ein Ziel, das absolut unterstützenswert ist. Aber die AfD liefert kein echtes Konzept, wie genau das finanziert werden soll. Gleichzeitig will sie Unternehmenssteuern senken, Sozialabgaben reduzieren und den Bundeshaushalt „verschlanken“. Das passt nicht zusammen.
2. „Würdiger Lebensabend für Senioren“ – Rhetorisch clever: Es appelliert an den Respekt gegenüber der älteren Generation. Aber gleichzeitig schweigt sich die Partei darüber aus, was mit jenen passiert, die wegen Krankheit, Kindererziehung, Migration oder Niedriglohnarbeit keine auskömmliche Rente erreichen. Wer fällt durchs Raster?
3. „Signifikante Erhöhung der Renten“ – Klingt stark. Aber wie? Ohne Rentenreform, ohne Einbeziehung aller Erwerbsgruppen (z. B. Beamte, Selbständige), ohne Umverteilung oder eine Stärkung der gesetzlichen Rente wird das reine Wunschpolitik bleiben.
4. „Rentenniveau westeuropäischer Länder“ – Der Verweis auf Eurostat ist interessant – aber: Viele dieser Länder haben nicht einfach höhere Renten, sondern auch höhere Sozialabgaben, eine stärkere steuerfinanzierte Umlage oder gar Kapitaldeckungssysteme, die hierzulande von der AfD als „Zwang“ gebrandmarkt würden.
5. Was fehlt: Kein Wort zu Gender-Rentenlücken. Kein Wort zu Altersarmut unter Migrant*innen. Kein Wort zu Mindest- oder Grundrenten. Keine Analyse von Erwerbsverläufen. Kurz: Eine Zahl (70 %) ersetzt hier ein Konzept.
✔️ Pro
- Forderung nach besserer Altersabsicherung ist grundsätzlich richtig
- Orientierung an EU-Vergleich kann hilfreich sein für Reformdruck
❌ Contra
- Keine realistische Gegenfinanzierung erkennbar
- Ausblendung prekärer Biografien und struktureller Altersarmut
- Rentenpolitik auf dem Niveau von Plakatslogans
Die desolate Situation im deutschen Rentensystem
Analyse:
Hier wird die Realität im deutschen Rentensystem korrekt benannt – Altersarmut ist real, und im europäischen Vergleich schneidet Deutschland miserabel ab. Der Verweis auf Österreich ist sogar sachlich fundiert. Aber wie so oft: Die AfD sagt A, aber verschweigt B, C und D.
1. „Rentenvergleich Deutschland vs. Österreich“ – Die Zahlen stimmen ungefähr. In Österreich wird das Umlageverfahren durch einen deutlich breiteren Beitragszahlerkreis gestützt. Beamte, Selbstständige, Politiker – alle zahlen ein. Genau das hat in Deutschland jahrzehntelang gefehlt.
2. „Beitragszahlerkreis erweitern“ – Ja, bitte! Aber: Die AfD macht sich sonst stark gegen eine einheitliche Bürgerversicherung. Sie will das Beamtensystem unangetastet lassen und blockiert genau jene Reformen, die Österreichs Erfolgsmodell überhaupt ermöglichen.
3. „Staatliche Zuschüsse“ – Auch richtig: Österreich investiert mehr aus dem Staatshaushalt in die Rente. Aber wie passt das zur AfD-Forderung nach Steuersenkungen und Schuldenbremse? Ach ja – gar nicht.
4. „Langfristig möglich“ – Möglich, ja. Aber nicht mit neoliberalen Kürzungsdogmen. Was fehlt: Vorschläge zu Finanzierung, Umstrukturierung, sozialer Ausgestaltung. Die AfD bleibt auch hier bei Symptombeschreibung ohne Systemantwort.
5. Kein Wort zu Gerechtigkeit: Was ist mit jenen, die wegen Pflege, Teilzeit oder prekären Jobs kaum eingezahlt haben? Was mit migrantischen Erwerbsbiografien, was mit dem Gender-Pay-Gap? Alles weggelassen. Die AfD konstruiert hier ein Bild vom „ehrlichen deutschen Malocher“ – und lässt die real existierende Vielfalt außen vor.
✔️ Pro
- Sachlich zutreffende Kritik am niedrigen Rentenniveau
- Vergleich mit Österreich ist hilfreich zur Einordnung
❌ Contra
- Vorschläge bleiben vage und unvereinbar mit sonstigen AfD-Forderungen
- Kein echtes Konzept zur Umsetzung
- Gerechtigkeitsdimension (z. B. Einbezug aller Berufsgruppen) wird unterschlagen
- Realitätsverengung auf „Durchschnittsrentner“ – strukturelle Probleme bleiben ausgeblendet
Unser Rentenkonzept gegen Altersarmut
- Verbeamtungen nur noch für diejenigen vorsehen, die mit Hoheitsaufgaben betraut sind, so dass die große Mehrheit der Staatsbediensteten in die Rentenversicherung einzahlt,
- Politiker in die gesetzliche Rentenversicherung einbeziehen,
- ein flexibles Renteneintrittsalter, abschlagsfrei nach 45 beitragsberechtigten Arbeitsjahren, ermöglichen,
- alle nicht beitragsgedeckten Leistungen mittelfristig aus dem Bundeshaushalt finanzieren,
- das Fremdrentenrecht in Anbetracht der systematischen Benachteiligung von Spätaussiedlern reformieren,
- die anstehenden Rentenbeitragsanhebungen durch Steuersenkungen für Beschäftigte und Unternehmen ausgleichen,
- die Zuverdienste von Witwen und Witwern nicht auf die Hinterbliebenenrente anrechnen,
- die Elternschaft bei der Rente höher vergüten.
Analyse:
Na hoppla, das klingt doch auf den ersten Blick fast fortschrittlich. Tatsächlich enthält dieser Abschnitt einige Punkte, die andere Parteien seit Jahren diskutieren – und an denen sie scheitern, weil es politische oder ökonomische Bremsen gibt. Aber Achtung: Auch hier liegt die Ideologie nicht im Detail, sondern im Drumherum.
1. „Mehr Beitragszahler, weniger Beamte“ – Der Vorschlag, nur noch echte Hoheitsträger zu verbeamten, ist überraschend progressiv – und würde das Rentensystem massiv stabilisieren. Das hätte man der AfD nicht zugetraut. Aber: Glaubwürdigkeit ist fraglich, da die Partei gleichzeitig ein sehr konservatives Staatsbild pflegt, das Beamtentum als Ordnungsträger hochhält.
2. „Politiker in die gesetzliche Rentenversicherung“ – Populärer Vorschlag, hohe Symbolkraft. Wäre ein Schritt Richtung mehr Gerechtigkeit, auch wenn die fiskalische Wirkung eher begrenzt ist. Trotzdem: Wäre umzusetzen – und würde Vertrauen in das System stärken.
3. „Flexibles Renteneintrittsalter“ – Klingt gut, aber nur für jene, die können. Was ist mit Pflegekräften, Bauarbeitern, Alleinerziehenden mit lückenhaften Erwerbsverläufen? Flexibilität braucht Schutzmechanismen. Davon kein Wort.
4. „Nicht beitragsgedeckte Leistungen aus Steuern finanzieren“ – Klingt bekannt – siehe letzte Zitate. Wieder bleibt offen: Wie passt das zur dauerhaften Forderung nach Steuersenkung?
5. „Fremdrentenrecht und Spätaussiedler“ – Hier ist Vorsicht geboten: Die Reformforderung wird gern nationalistisch aufgeladen. „Systematische Benachteiligung“ klingt hier wie ein Framing, das andere Rentengruppen gegen Spätaussiedler*innen ausspielen soll.
6. „Beitragsanhebungen durch Steuersenkungen kompensieren“ – Das ist mathematisch ungefähr so sinnvoll wie ein Feuer mit Wasser zu löschen und gleichzeitig den Wasserhahn abzudrehen. Man kann nicht alles gleichzeitig senken und erhöhen, ohne Konsequenzen.
7. „Elternschaft höher vergüten“ – Familienpolitisch ein richtiger Gedanke, sofern er nicht nur traditionelle Rollenbilder stärkt, sondern wirklich Gleichstellung fördert. Auch hier bleibt’s aber vage.
✔️ Pro
- Einbezug von Beamten und Politikern wäre ein echter Systemschritt
- Flexible Rente mit Optionen ist sozialpolitisch sinnvoll
- Steuerfinanzierung beitragsfremder Leistungen wäre gerecht(er)
❌ Contra
- Finanzierung bleibt widersprüchlich (Steuern senken vs. System ausbauen)
- Mangel an konkreten Gerechtigkeitsmechanismen für belastete Berufsgruppen
- Potenzielle politische Instrumentalisierung der Spätaussiedler-Thematik
- Sozialpolitische Worthülsen statt belastbarer Konzepte
Die Chancen des Kapitalmarktes nutzen
Analyse:
Na klar, jetzt also die Aktienrente. Das klingt nach FDP auf Steroiden – nur mit AfD-Branding. Grundidee: Wer genug Geld hat, soll gefälligst spekulieren, um sich seine Altersvorsorge zu sichern. Für alle anderen? Viel Glück mit dem Restleben.
1. „Kapitalmarkt zur Sicherung der Rente“ – Ein bekanntes Mantra: weg vom Umlageverfahren, hin zu individueller Vorsorge. Das Problem? Wer wenig verdient, kann wenig zurücklegen. Und wer keine Rücklagen hat, bleibt trotz Steuervorteil im Regen stehen. Altersarmut wird dadurch nicht gelöst – sie wird privatisiert.
2. „Systematische steuerliche Förderung“ – Klingt super, ist aber ein Steuerbonus für jene, die bereits Rücklagen haben. Geringverdiener gehen leer aus – oder werden in schlecht verzinste Vorsorgeprodukte gedrängt, während gut verdienende Aktienbesitzer nochmal steuerlich profitieren.
3. „Modelle anderer Länder übernehmen“ – Welche genau? Schweden? USA? Die Details bleiben offen. Und das ist kein Zufall: Viele dieser Modelle haben massive soziale Ungleichheit verstärkt. In den USA sind Rentenfonds massiv vom Börsenverlauf abhängig. Altersarmut trotz jahrzehntelanger Arbeit ist dort kein Einzelfall.
4. „Bürokratie abbauen“ – Klingt charmant, bedeutet aber meist: weniger Kontrolle, weniger Transparenz. Wer profitiert? Versicherungen, Fondsanbieter, Banken. Wer verliert? Diejenigen, die sich auf funktionierende Systeme verlassen müssen.
5. Kein Wort zur solidarischen Grundabsicherung – Die private Vorsorge wird als Allheilmittel präsentiert, das gesetzliche System wird still untergraben. Der gesellschaftliche Zusammenhalt bleibt auf der Strecke, wenn jeder „für sich selbst“ sorgen muss – oder eben nicht kann.
✔️ Pro
- Förderung betrieblicher Altersvorsorge kann sinnvoll sein, wenn sozial ausgewogen
- Kapitalmarktoptionen als Zusatzbaustein okay – aber nur bei echter Wahlfreiheit
❌ Contra
- Begünstigt Reiche, belastet Geringverdiener
- Zerschlägt langfristig das solidarische Umlagesystem
- Kein Schutz vor Marktvolatilität und Altersarmut
- Steuerliche Förderung als Umverteilung nach oben
- Keine Systemlösung, sondern Schönwetter-Modell für Wohlhabende
Einführung eines „Junior-Spardepots“
Analyse:
Hier kommt der nächste kapitalmarktromantische Traum – diesmal in Babygröße. Klingt wie ein Sparkassen-Gewinnspiel mit ETF-Anstrich, ist aber eine weitere Absage an solidarische Sicherungssysteme.
1. „Für jedes Kind mit deutscher Staatsangehörigkeit“ – Das ist der erste fette Ausschluss: Wer nicht die „richtigen“ Papiere hat, kriegt nichts. Kinder mit Migrationsgeschichte, geflüchtete Kinder oder Staatenlose? Außen vor. Das ist Sozialpolitik nach Passkontrolle – kein universalistischer Ansatz.
2. „100 € pro Monat bis zum 18. Lebensjahr“ – Klingt nach viel, ist aber hochspekulativ. Der Wert hängt komplett von der Börsenentwicklung ab. Was ist bei Finanzkrisen, Crashs, Inflation? Altersvorsorge auf Aktienbasis heißt: Risiko wird individualisiert. Das widerspricht jeder Absicherungsidee.
3. „Auszahlung ab dem 65. Lebensjahr“ – Ein Konzept, das sich über 47 Jahre aufbaut. Das Problem: Wer jetzt lebt, hungert heute – nicht in 2080. Diese Form der Vorsorge bringt keine kurzfristige Entlastung, sondern verlagert Verantwortung auf eine Zukunft, die ökonomisch völlig ungewiss ist.
4. „Mit eigenen Beiträgen fortführbar“ – Auch hier wieder: Wer genug verdient, profitiert. Wer arm bleibt, verliert. Chancengleichheit? Sieht anders aus. Das Ganze wird zum Klassensystem ab Geburt.
5. Keine Antwort auf akute Altersarmut – Statt das jetzige System zu stärken, wird eine Maßnahme eingeführt, deren Wirkung sich erst in einem halben Jahrhundert zeigt. Und die Risiken tragen – Überraschung – wieder die Einzelnen.
✔️ Pro
- Kapitalaufbau für Kinder kann langfristig hilfreich sein – wenn solidarisch organisiert
- Steuerfinanzierte Investition in Zukunftsgenerationen grundsätzlich sinnvoll
❌ Contra
- Ausschluss nicht-deutscher Kinder – nationalistisch und sozial ungerecht
- Abhängigkeit vom Kapitalmarkt birgt massive Risiken
- Kein kurzfristiger Effekt gegen Altersarmut
- Förderung individueller Vorsorge statt Stärkung kollektiver Systeme
- Klassenspaltung ab Geburt
Weitere Bausteine, die die Rente langfristig stabilisieren
- Erleichterung von Rationalisierungsinvestitionen zur Erhöhung der Produktivität und der Löhne durch Unternehmenssteuersenkungen,
- Reduzierung von Fachkräftemangel durch höhere Erwerbsanreize, indem Einkommensteuern gesenkt werden und das Bürgergeld unattraktiver gemacht wird,
- Schaffung von Arbeitsanreizen für Rentner durch einen zusätzlichen Steuergrundfreibetrag in Höhe von 12.000 €,
- Stärkung von Handwerk und Gewerbe durch mehr ausbildungsfähige Schulabgänger, indem eine frühere Berufsorientierung in den Schulen praktiziert und das Leistungsprinzip an unseren Schulen wieder gestärkt wird,
- Ermöglichung eines höheren Lebensverdienstes durch früheren Berufseintritt und weniger Teilzeitarbeit,
- ein Erziehungsgeld, das Eltern die Eigenbetreuung ihrer Kinder in den ersten drei Lebensjahren finanziell erleichtert, sowie Hilfen beim beruflichen Wiedereinstieg, damit Kinderwünsche nicht mehr an Geld- und Karrieresorgen scheitern,
- eine Willkommensprämie von 20.000 € für neugeborene Babys, sofern bereits Rentenbeiträge in derselben Höhe eingezahlt worden sind, andernfalls eine Gutschrift auf zukünftige Rentenbeiträge in dieser Höhe (die Prämie wird aus Steuermittelnfinanziert und reduziert die Rente nicht),
- Bereitstellung von ausreichend Kindergarten- und Kitaplätzen in Wohnraumnähe mit Vorrang für Familien, in denen beide Eltern arbeiten, sowie für arbeitende Alleinerziehende,
- Begrenzung der Zuwanderung auf qualifizierte Arbeitskräfte, damit diese am Ende ihres Erwerbslebens nicht auf deutsche Sozialleistungen angewiesen sind.
Analyse:
Was hier als Rentenstabilisierungs-„Bausteine“ verkauft wird, ist ein Mix aus neoliberaler Wunschliste, verkappter Frauenbild-Romantik, paternalistischer Migrationsskepsis und der Rückkehr zur alten Leistungskeule.
1. „Unternehmenssteuern senken für mehr Löhne“ – Die Idee, dass weniger Steuern automatisch zu höheren Löhnen führen, ist ein neoliberaler Mythos. In der Praxis fließen solche Entlastungen oft in Dividenden oder Rücklagen – nicht automatisch in die Lohntüte.
2. „Bürgergeld unattraktiver machen“ – Einmal mehr: Druck statt Perspektive. Wer nicht sofort arbeitet, soll diszipliniert werden. Kein Wort über strukturelle Arbeitslosigkeit, über Arbeitsbedingungen oder über die Gründe, warum Menschen in Sozialleistungen bleiben. Ausgrenzung als Steuerungsinstrument.
3. „Rentner-Freibetrag“ – Klingt fair, kann entlastend wirken. Doch es verschiebt die Verantwortung erneut: Wer im Alter arbeiten muss, soll belohnt werden – statt Renten so zu gestalten, dass niemand muss.
4. „Leistungsprinzip in der Schule“ – Eine beliebte Formulierung mit autoritärem Beigeschmack. Heißt oft: mehr Selektion, weniger Inklusion. Die soziale Herkunft als Bildungsbremse wird ignoriert.
5. „Weniger Teilzeit, früher in den Beruf“ – Klingt effizient – ist aber sozial brisant. Wer früher arbeitet und weniger in Teilzeit, hat weniger Bildungszeit, weniger Care-Arbeit, weniger Wahlfreiheit. Besonders Frauen sind davon betroffen. Hier zeigt sich ein klar konservatives Familienbild.
6. „Erziehungsgeld für Eigenbetreuung“ – Klingt familienfreundlich, stärkt aber primär das alte Rollenmodell: Mutter zuhause, Vater arbeitet. Das erschwert Gleichstellung und bindet Frauen stärker an unbezahlte Care-Arbeit.
7. „20.000 € Baby-Prämie“ – Eine bizarre Maßnahme. Geld für Babys – aber nur, wenn vorher Beiträge geleistet wurden? Also: Wer arm ist oder jung und noch nicht lang eingezahlt hat, schaut in die Röhre. Sozial ist anders.
8. „Kita-Vorrang für arbeitende Eltern“ – Klingt pragmatisch, erzeugt aber Konkurrenz unter Familien. Was ist mit Alleinerziehenden in Ausbildung? Mit Langzeitarbeitslosen auf Jobsuche? Familienpolitik mit Ellenbogen.
9. „Zuwanderung begrenzen“ – Und da ist er: der ideologische Kern. Die Rentenkasse darf bitte nur von „qualifizierten“ Zuwandernden profitieren – alle anderen? Belastung. Das ist migrationspolitischer Opportunismus mit sozialpolitischer Tarnung.
✔️ Pro
- Steuerlicher Freibetrag für arbeitende Rentner kann entlasten
- Ausbau von Kitas in Wohnnähe ist grundsätzlich richtig
- Bessere Berufsorientierung in Schulen sinnvoll, wenn chancengerecht
❌ Contra
- Sozialpolitische Maßnahmen als Druckmittel formuliert
- Konservatives Frauen- und Familienbild
- Baby-Boni mit Ausschlussmechanismen
- Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik ohne Gerechtigkeitsdimension
- Migrationsfeindlicher Subtext unter dem Deckmantel der „Effizienz“
UNSER KONZEPT FÜR EINE FAIRE ARBEITSLOSENVERSICHERUNG
Analyse:
Was auf den ersten Blick wie ein Ordnungskonzept für die Arbeitslosenversicherung wirkt, ist bei näherer Betrachtung ein drastischer Abbau sozialer Absicherung – kombiniert mit subtiler Schuldzuweisung und neoliberaler Härte.
1. „Nur wer Arbeitslosigkeit nicht selbst herbeiführt“ – Das klingt vernünftig, ist aber ein Minenfeld. Was heißt „selbst herbeigeführt“? Kündigung wegen Krankheit? Konflikt am Arbeitsplatz? Befristete Verträge, betriebsbedingte Ausläufe? Wer definiert Schuld? Die Formulierung öffnet Willkür Tür und Tor – und stigmatisiert Betroffene.
2. „Drei volle Beitragsjahre bis Anspruch entsteht“ – Das ist eine drastische Verschärfung. Wer weniger arbeitet – z. B. wegen Studium, Pflegezeit, Saisonarbeit – bekommt keinen Schutz. Die Schwächsten im System, wie Berufseinsteiger oder prekär Beschäftigte, werden systematisch ausgeschlossen.
3. „Anspruch nur sechs Monate“ – Auch das ist eine klare Verschlechterung. Gerade ältere oder gesundheitlich angeschlagene Menschen brauchen länger zur Reintegration. Verkürzte Ansprüche erhöhen Druck und existenzielle Unsicherheit.
4. „Private Vermittlung für über 50-Jährige“ – Klingt modern, ist aber problematisch. Warum ausgerechnet über private Vermittler? Das öffnet der Kommerzialisierung von Arbeitslosigkeit die Tür. Die Arbeitsagentur wird geschwächt, Betreuung zum Geschäftsmodell gemacht.
5. „Intensive Beratungs- und Weiterbildungsangebote“ – Das ist der einzige halbwegs positive Punkt. Aber auch hier: keine Details, keine Finanzierung, keine Qualitätssicherung. Und nach dem Rest des Textes ist klar: Es geht eher um Kontrolle als um echte Unterstützung.
✔️ Pro
- Weiterbildung und Beratung während Arbeitslosigkeit grundsätzlich sinnvoll
❌ Contra
- Zugang zu Arbeitslosengeld massiv eingeschränkt
- Schuldlogik statt solidarischer Absicherung
- Druck auf Arbeitslose durch verkürzte Ansprüche
- Förderung privater Vermittler statt Stärkung öffentlicher Dienste
- Besonders hart für Berufseinsteiger, Frauen und prekär Beschäftigte
UNSER KONZEPT EINER ZUKUNFTSSICHEREN KRANKEN- UND PFLEGEVERSICHERUNG
Analyse:
Auf den ersten Blick klingt das nach klassischem Verwaltungsreformtext – aber auch hier versteckt sich zwischen Prozentangaben und Verwaltungsgerede eine klare Agenda: Umverteilung, Schuldzuweisung, und natürlich wieder: die Mär vom zu teuren „Sozialstaat“.
1. „Hohe Beiträge im Vergleich zu Österreich/Schweiz“ – Der Vergleich hinkt. Beide Länder haben völlig andere Versicherungssysteme, teils mit viel stärkeren Kapitaldeckungsanteilen (CH), teils mit massiven Staatszuschüssen (AT). Und: In Deutschland sind auch deutlich mehr Leistungen solidarisch abgedeckt – etwa Familienmitversicherung. Ein Äpfel-und-Birnen-Vergleich.
2. „Beitragsfreie Mitversicherung von Bürgergeldempfängern beenden“ – Das ist der Kern der Botschaft. Und ein klarer Angriff auf das Solidarprinzip. Wer kein Einkommen hat, kann keine Beiträge zahlen – dass die Solidargemeinschaft das auffängt, ist kein Skandal, sondern ein zivilisatorischer Fortschritt. Hier wird Bedürftigkeit als Kostenproblem dargestellt.
3. „Finanzierung aus dem Bundeshaushalt“ – Klingt zunächst fair, bedeutet aber: Umverteilung innerhalb der Steuerpolitik. Und das bei gleichzeitiger AfD-Forderung nach Steuersenkungen? Wieder mal ein Rechenmodell mit ideologischer Blindheit.
4. „Verwaltungskosten senken“ – Sicher, Bürokratie abbauen ist nie verkehrt. Aber hier wird suggeriert, dass das Einsparpotenzial riesig sei – was empirisch schlicht nicht belegt ist. Viele Kosten entstehen durch die Fragmentierung des Systems – aber wer sie zusammenlegen will, braucht Strukturreformen, nicht nur Schere und Rotstift.
5. „Zusammenlegung von Kranken- und Pflegeversicherung“ – Klingt nach Effizienz, wirft aber massive Fragen auf: Was passiert mit Leistungen, Standards, Zuständigkeiten? Die AfD liefert keine Antworten, nur Schlagzeilen.
✔️ Pro
- Vorschlag zur Verwaltungsvereinfachung grundsätzlich diskussionswürdig
- Strukturkritik an Selbstverwaltung ist nicht völlig aus der Luft gegriffen
❌ Contra
- Solidarprinzip wird untergraben
- Sozial Schwache werden als Belastung dargestellt
- Vergleich mit anderen Ländern ist verzerrt
- Kein klares Konzept für sozial gerechte und leistungsfähige Finanzierung
HILFE FÜR ALLE, DIE SICH NICHT SELBST HELFEN KÖNNEN
Analyse:
Hier wird der Spagat versucht zwischen sozialpolitischer Fürsorge und klassischer AfD-Disziplinrhetorik. Der Einstieg klingt fast empathisch – doch dahinter verbirgt sich die altbekannte Botschaft: Hilfe nur unter Vorbehalt, Würde gegen Leistung.
1. „Wirtschaftlicher Zustand, in dem möglichst viele aus eigener Kraft leben“ – Klingt nach liberalem Ideal, ist aber bei der AfD immer mit einer stillen Verachtung für alle verbunden, die nicht „aus eigener Kraft“ leben können. Das Menschenbild bleibt binär: stark vs. schwach, nützlich vs. belastend.
2. „Regelsätze gleich, Nebenbedingungen unterschiedlich“ – Diese Beobachtung stimmt – allerdings klingt es so, als wäre das ein Problem des Bürgergeldes, nicht der Rentenpolitik. Statt die Schwächeren besserzustellen, wird wieder ein Keil zwischen Bedürftige getrieben.
3. „Aktivierende Grundsicherung“ – Das ist ein typischer Euphemismus. Gemeint ist meist: mehr Sanktionen, weniger Unterstützung, mehr Druck. Die Sprache ist freundlich, die Realität für Betroffene meist hart.
4. „Erhalt von Förderschulen“ – Klingt wie Inklusionsförderung, ist aber das Gegenteil: Die AfD positioniert sich gegen inklusive Bildung und benutzt Förderschulen als Vorwand, um Segregation zu verteidigen. Das mag für einige sinnvoll sein – aber pauschal als „besser“ zu verkaufen, ist ein Rückschritt.
5. „Behindertenwerkstätten und Mindestlohn“ – Ein guter Gedanke – allerdings fehlt jede konkrete Finanzierungsgrundlage. Mittelumschichtung? Woher? Aus der Förderung von Inklusion vielleicht?
6. „Pflegende Angehörige entlasten“ – Grundsätzlich sinnvoll. Aber auch hier wieder: Was fehlt, ist die Perspektive der Betroffenen selbst. Es geht immer um Entlastung der Pflegenden, nicht um Rechte, Teilhabe oder Selbstvertretung der Pflegebedürftigen.
✔️ Pro
- Verbesserung der Lage pflegender Angehöriger sinnvoll
- Debatte über Mindestlohn in Behindertenwerkstätten wichtig
- Benachteiligung älterer Grundsicherungsempfänger berechtigt angesprochen
❌ Contra
- Leistungslogik über alles: Bedürftige müssen sich „würdige“ Hilfe verdienen
- Bürgergeld wird erneut als Sündenbock konstruiert
- Inklusion wird untergraben durch Festhalten an Förderschulen
- „Aktivierende Grundsicherung“ ist alter Wein in disziplinierendem Schlauch
UNSER KONZEPT FÜR EINE GRUNDSICHERUNG FÜR ARBEITSSUCHENDE
Analyse:
Hier ist die Botschaft so schlank wie brutal klar: Wer Bürgergeld bezieht, soll raus – schnell. Das klingt wie Arbeitsmarktintegration, ist aber eigentlich eine Disziplinierungserzählung in Ein-Satz-Form.
1. „Alle Bürgergeldempfänger gelten als erwerbsfähig“ – Das ist sachlich falsch. Im Bürgergeld-System wird sehr wohl unterschieden: Wer dauerhaft erwerbsunfähig ist, fällt in die Sozialhilfe. Diese Pauschalisierung ignoriert gesundheitliche, psychische oder soziale Einschränkungen – und entmenschlicht systematisch.
2. „Ziel: kurzfristig wieder in Arbeit bringen“ – Klingt effizient, ist aber in der Realität oft schlicht unmöglich. Arbeitslosigkeit hat viele Ursachen – Strukturwandel, Bildungsungleichheit, Krankheit, fehlende Qualifikation, Diskriminierung. Der Satz ignoriert diese Komplexität vollkommen.
3. „Je länger arbeitslos, desto schwieriger…“ – Das stimmt – und ist ein valides Problem. Aber die AfD zieht daraus nur ein einziges politisches Fazit: Druck. Keine Rede von Umschulung, sozialer Begleitung oder individueller Förderung. Nur: „schnell weg vom Bürgergeld“.
4. „…und desto teurer wird das Bürgergeld“ – Und da ist er wieder: Der Mensch als Kostenfaktor. Nicht als Individuum mit Rechten, sondern als Posten in der Haushaltskalkulation. Das ist nicht soziale Sicherung – das ist ökonomisierte Menschenbewertung.
✔️ Pro
- Hinweis auf die Problematik von Langzeitarbeitslosigkeit grundsätzlich berechtigt
❌ Contra
- Generalisierung von Erwerbsfähigkeit ist falsch und stigmatisierend
- Reduktion komplexer sozialer Problemlagen auf „Kosten“
- Kein Konzept für sinnvolle, nachhaltige Integration in Arbeit
- Null Empathie, null Systemverständnis, maximaler Druck
Das derzeitige Bürgergeld funktioniert nicht
Analyse:
Dieser Abschnitt ist eine Reinform rechter Sozialpopulismus – gespickt mit Halbwahrheiten, Pauschalisierungen und einem tiefen Misstrauen gegenüber Bedürftigkeit.
1. „Nur wenige Maßnahmen führen zu erfolgreicher Vermittlung“ – Das mag in Teilen stimmen, ist aber kein Grund, Qualifizierung und Weiterbildung pauschal abzuwerten. Arbeitsmarktintegration braucht Zeit und ist kein Fließbandprozess. Wer das als „ineffizient“ abstempelt, denkt vom Ende – nicht von der Ursache her.
2. „Höhere Regelsätze entmutigen zur Arbeit“ – Das ist eine der zynischsten Aussagen im AfD-Sozialkonzept. Impliziert wird: Menschen wählen absichtlich Armut, wenn sie 500 € mehr bekommen. Ignoriert wird dabei völlig, dass Regelsätze nach wie vor kaum existenzsichernd sind – und dass Erwerbstätigkeit längst nicht immer ein Leben über dem Existenzminimum ermöglicht.
3. „Ein Elternpaar bekommt 3.000 € Bürgergeld“ – Diese Zahl ist maximal irreführend. Sie setzt sich aus Regelsätzen, angemessener Miete, Heizkosten etc. zusammen. Das ist kein „Netto-Geldgeschenk“, sondern eine Bedarfsdeckung nach Sozialgesetzbuch. Die AfD verkauft Bedarfsdeckung als Luxus.
4. „Kostenlose Kitas, GEZ-Befreiung etc.“ – Das ist keine Extrawurst, sondern Bestandteil sozialer Teilhabe. Medienzugang, Kinderbetreuung und Mobilität sind Grundbedingungen gesellschaftlicher Integration. Was die AfD hier als Privileg verkauft, ist schlicht Verfassungsauftrag.
5. Das Framing: Der gesamte Text arbeitet mit einer stillen Anklage: Wer Bürgergeld bezieht, nutzt das System aus. Diese Rhetorik spaltet – in „leistende“ und „nutznießende“ Bürger. Dabei sind ökonomische Schieflagen meist strukturell, nicht individuell verschuldet.
✔️ Pro
- Kritik an fehlender Wirksamkeit mancher arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen ist in Ansätzen berechtigt
❌ Contra
- Pauschalisierung von Bedürftigen als „arbeitsunwillig“
- Irreführende Zahlen und Narrative über Leistungen
- Soziale Teilhabe wird als „Belohnung“ statt als Recht dargestellt
- Massive Stigmatisierung armutsbetroffener Familien
Das derzeitige Bürgergeld funktioniert nicht
Analyse:
Hier wird endgültig der Deckel vom Ressentimenttopf gehoben. Dieses Zitat ist ein Paradebeispiel für die AfD-Rhetorik: Behauptungen, Diffamierung, Ausgrenzung – verpackt in vermeintlich sachliche Statistik.
1. „Ein Drittel arbeitet schwarz“ – Das ist eine unbewiesene Pauschalunterstellung. Wer sind diese „Experten“? Keine Quelle, kein Beleg. Und selbst wenn es Einzelfälle gibt: Das rechtfertigt nicht die kollektive Verurteilung einer ganzen Bevölkerungsgruppe. Das ist Vorverurteilungspolitik.
2. „Jobcenter sanktionieren nicht ausreichend“ – Die Realität: Sanktionen existieren weiterhin, wurden aber gezielter eingesetzt, um Menschen nicht zusätzlich zu marginalisieren. Die AfD hingegen will zurück zur Drohkulisse – Disziplin statt Unterstützung.
3. „4 Mio. Bürgergeldempfänger vs. 700.000 Stellen“ – Das klingt nach faulem Heer. Was aber ignoriert wird: Nicht jede*r passt zu jeder Stelle. Qualifikationen, gesundheitliche Einschränkungen, regionale Unterschiede – alles ausgeblendet. Hauptsache Schuldzuweisung.
4. „Erwerbsunfähige blockieren Vermittlung“ – Das ist menschenverachtend. Wer krank ist, ist keine Blockade, sondern schutzbedürftig. Diese Aussage entblößt das entwürdigende Menschenbild der AfD: Wer nicht „leistet“, soll verschwinden.
5. „Maßnahmen sind sinnlos“ – Dass manche Maßnahmen nicht greifen, ist kein Geheimnis. Aber daraus folgt kein Plädoyer für Kürzungen, sondern für bessere, individuellere Programme. Die AfD hingegen will einfach streichen.
6. „Ausländer gefährden das System“ – Und da ist er wieder: Der ideologische Kern. Die Erzählung vom „Sozialtourismus“, trotz aller Gegenbeweise. Dass viele Zugewanderte arbeiten, Steuern zahlen, in Pflege und Gastronomie schuften – kein Wort. Es geht um Stimmung, nicht um Wahrheit.
✔️ Pro
- Kritik an ineffizienten Maßnahmen kann ein Ansatzpunkt für Verbesserungen sein
❌ Contra
- Generalverdacht gegen Bürgergeldbeziehende
- Menschen mit Behinderung oder Krankheit werden als Hindernis diffamiert
- Rassistische Rhetorik durch Unterstellung „sozialer Masseneinwanderung“
- Faktenfreie Angstmache mit pseudostatistischen Behauptungen
Für eine funktionierende Grundsicherung für Arbeitssuchende
- erwerbsfähige Bürgergeldempfänger, die nach 6 Monaten noch immer im Leistungsbezug sind, zu gemeinnütziger Arbeit heranziehen,
- den gewöhnlichen Aufenthalt im Bundesgebiet als Voraussetzung für den Grundsicherungsbezug wieder einführen und kontrollieren,
- Geflüchteten den Aufenthaltsstatus bei Reisen ins Heimatland entziehen,
- eine sozialversicherungspflichtige Erwerbstätigkeit ohne „aufstockende“ Sozialleistungen von mindestens zehn Jahren in Deutschland zur Voraussetzung für den Bürgergeld-Bezug ausländischer Staatsangehöriger machen und ihren Bürgergeld-Bezug auf ein Jahr begrenzen,
- ukrainische Kriegsflüchtlinge unter Beibehaltung ihrer Arbeitsmöglichkeiten aus dem Bürgergeld wieder ausgliedern und im Leistungsbezug den Asylbewerbern gleichstellen,
- die tatsächlich nicht erwerbsfähigen Bürgergeld-Bezieher aus den Jobcentern in die personengerechte Betreuung durch die Sozialämter überstellen bei gleichbleibender finanzieller Unterstützung, um die Jobcenter zu entlasten,
- Arbeitsagenturen und Jobcenter berufsfeldorientiert organisieren und vorrangig mit branchenerfahrenen Vermittlern besetzen,
- stellenorientierte, passgenauere „Matching“-Verfahren für Arbeitssuchende einführen,
- Weiterbildungsmaßnahmen nur noch bei Bildungsträgern durchführen, die den Vermittlungserfolg ihrer Maßnahmen nachweisen,
- die direkte Kontaktpflege zwischen Arbeitsvermittler und relevanten Arbeitgebern organisieren,
- die persönliche Sicherheit der Mitarbeiter in den Jobcentern erhöhen,
- den Mehrfachbezug von Bürgergeldleistungen durch biometrische Identitätsfeststellung und digitale Vernetzung der Jobcenter und Agenturen verhindern,
- die Regelbedarfssätze an die tatsächliche Inflationsentwicklung des Bürgergeld-Warenkorbs anpassen.
Analyse:
Ein Maßnahmenkatalog, der klingt wie „Deutschland zuerst“ – aber für Sozialpolitik. Hinter technokratischer Sprache verbirgt sich ein Programm, das Sozialstaat in einen Kontrollstaat verwandeln will.
1. „Gemeinnützige Arbeit nach sechs Monaten“ – Das ist nichts anderes als Arbeitspflicht durch die Hintertür. Wer nicht spurt, soll spüren – sozialpolitisch ein Rückfall ins 19. Jahrhundert. Zudem rechtlich höchst fragwürdig.
2. „Voraussetzung: gewöhnlicher Aufenthalt“ – Ein weiterer Baustein für migrationsfeindliche Sozialpolitik. Bedürftigkeit wird an Territorialität geknüpft – ein Bruch mit international anerkanntem Menschenrecht auf Existenzsicherung.
3. „Aufenthaltsstatus bei Reisen ins Heimatland entziehen“ – Das ist faktisch eine Umkehr der Unschuldsvermutung. Wer in ein Krisengebiet reist, gilt automatisch als Asylbetrüger – ohne Prüfung der Umstände.
4. „Bürgergeld für Ausländer nur nach 10 Jahren Erwerbsarbeit“ – Das ist eiskalte Exklusion. Wer als Pflegekraft, Reinigungskraft oder Saisonarbeiterin kommt, darf Steuern zahlen – aber bekommt im Notfall keine Hilfe? Das ist keine Gerechtigkeit, das ist Ausgrenzungspolitik.
5. „Ukrainer dem Asylbewerberstatus angleichen“ – Mit anderen Worten: schlechter stellen. Trotz anerkannter Schutzbedürftigkeit sollen sie in ein restriktiveres System gedrängt werden. Solidarität? Fehlanzeige.
6. „Personengerechte Überstellung ins Sozialamt“ – Klingt nett, ist aber Teil des Plans, Jobcenter zu entlasten, indem man die vermeintlich „Nicht-Vermittelbaren“ loswird. Kein Empowerment, nur Umlagerung.
7. „Matching, Sicherheit, Digitalisierung“ – Hier mischt sich tatsächlicher Reformbedarf (digitale Vernetzung, passgenaue Vermittlung) mit Überwachungsideologie (biometrische Kontrolle, Missbrauchsrhetorik).
8. „Regelsätze nach Warenkorb“ – Klingt sachlich, ist aber eine bekannte Strategie zur Rechenmanipulation: Regelsätze können so künstlich kleingehalten werden, weil der „Warenkorb“ je nach politischem Willen zusammengestellt wird.
✔️ Pro
- Forderung nach besserer Jobvermittlung kann sinnvoll sein
- Digitalisierung und berufsfeldnahe Vermittlung sind relevante Themen
❌ Contra
- Arbeitspflicht als Sanktionsinstrument
- Systematische Ausgrenzung von Migrant*innen und Geflüchteten
- Menschenverachtung durch indirekte Kriminalisierung Hilfsbedürftiger
- Sicherheit, Kontrolle, Sanktionen statt sozialer Befähigung
UNSER KONZEPT FÜR EINE FUNKTIONIERENDE GESUNDHEITSPOLITIK
Analyse:
Ein weiteres Mal: viele schöne Worte – und dazwischen politisches Gift. Was hier als „freiheitliche Gesundheitsvision“ verkauft wird, ist in Wirklichkeit eine Mischung aus Wissenschaftsfeindlichkeit, Souveränitätsfetisch und verschwörungskompatibler Rhetorik.
1. „Fehlentwicklungen im Gesundheitssystem“ – Stimmt: Es gibt viele. Personalmangel, Kliniksterben, Facharztlücken. Doch konkrete Lösungen fehlen hier völlig. Stattdessen folgt eine ideologische Generalabrechnung mit allem, was über nationale Grenzen hinausgeht.
2. „Versorgung am Menschen orientieren“ – Klingt empathisch, bleibt aber leer. Was bedeutet das konkret? Stärkung von Pflege? Nein. Mehr Hausarztversorgung in ländlichen Räumen? Kein Wort. Stattdessen folgen…
3. „Eigenverantwortung, natürliche Prävention, Therapiefreiheit“ – Codebegriffe aus dem Milieu der „alternativen Medizin“ und Impfkritik. Wer das hochhält, will oft nicht nur mehr Homöopathie, sondern weniger Wissenschaft. Therapiefreiheit klingt gut – doch ohne Qualitätssicherung wird daraus schnell Tür und Tor für Scharlatanerie.
4. „Einflussnahme von Lobbyisten begrenzen“ – Ein berechtigter Punkt. Aber die AfD hat im Bundestag gegen Maßnahmen zur Transparenz bei Pharmalobby gestimmt. Und selbst engste Kontakte zu industrienahen Netzwerken. Also: heiße Luft.
5. „Gesundheitspolitik darf nicht der WHO überlassen werden“ – Und hier schlägt der verschwörungsideologische Ton durch. Die WHO – eine Organisation, die weltweit Seuchen bekämpft, Forschung koordiniert und Standards setzt – wird zur Bedrohung stilisiert. Das erinnert stark an Narrative aus der Pandemiezeit („Great Reset“, „globale Eliten“ etc.).
✔️ Pro
- Kritik an Lobbyismus ist berechtigt
- Wunsch nach patientenorientierter Versorgung nachvollziehbar
❌ Contra
- Wissenschaftsfeindliche Andeutungen hinter Begriffen wie „Therapiefreiheit“
- Keine konkreten Vorschläge zur Lösung realer Probleme im Gesundheitswesen
- Antiglobalistische Rhetorik gefährdet internationale Zusammenarbeit in Gesundheitsfragen
- Verbrämter Nationalismus unter dem Deckmantel medizinischer Selbstbestimmung
Die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser sicherstellen
Analyse:
Das klingt auf den ersten Blick sachlich und gar nicht so falsch – tatsächlich steht das DRG-System (Diagnosis Related Groups) schon lange in der Kritik. Doch der Vorschlag der AfD ist mehr Abrissbirne als Reformplan – und wie so oft fehlen Lösungen für die eigentlichen Ursachen.
1. „Das DRG-System hat sich nicht bewährt“ – Diese Aussage teilen viele Fachleute. Die Fallpauschalen setzen ökonomische Anreize für möglichst viele, möglichst kurze Behandlungen. Zeitintensive, chronische und komplexe Fälle werden finanziell benachteiligt. Das ist ein echtes Problem.
2. „Finanzielle Fehlanreize und Bürokratie“ – Auch das stimmt. Die Abrechnung über DRGs ist kompliziert und verwaltungsintensiv. Sie zwingt medizinische Einrichtungen zu einem Spagat zwischen Heilen und Rechnen. Dass das so nicht bleiben kann, ist unstrittig.
3. „Krankenhausreform löst das nicht“ – Hier wird es unscharf. Die geplante Reform versucht sehr wohl, Versorgung regional besser zu steuern, Mindeststandards zu setzen und Qualität vor Quantität zu fördern. Aber die AfD tut so, als sei das alles ein reines Bürokratiemonster – ohne auf Inhalte einzugehen.
4. „Rückkehr zu individuellen Budgetvereinbarungen“ – Klingt einfach, ist es aber nicht. Früher führten diese Budgets zu Intransparenz, Machtkonzentration bei Krankenkassen und Unterfinanzierung. Eine Rückkehr ohne neue Steuerungsmechanismen könnte genau die Fehler wiederholen, die das DRG-System beheben sollte.
5. Was fehlt: Kein Wort zu Personalnotstand, zur Privatisierung der Kliniklandschaft, zu Investitionslücken durch die Länder. Kein Konzept für ländliche Versorgung, für psychische Gesundheit, für Pflege. Wieder mal: Systemkritik ohne Systemlösung.
✔️ Pro
- Kritik an DRG-Fallpauschalen ist inhaltlich berechtigt
- Wunsch nach regionaler, menschlicherer Steuerung nachvollziehbar
❌ Contra
- Rückkehr zum alten System ohne neue Sicherungen riskant
- Keine Antwort auf strukturelle Probleme (Personalmangel, Unterfinanzierung, Privatisierungsdruck)
- Populismus statt durchdachter Versorgungsplanung
Ambulante Versorgung verbessern
Analyse:
Die AfD widmet sich hier einem echten Problem: dem Versorgungsengpass in der ambulanten Fachmedizin. Aber wie so oft bleibt es bei Symptombeschreibung und einem ideologisch eingefärbten Lösungskatalog, der marktwirtschaftliche Steuerung über gesundheitspolitische Gerechtigkeit stellt.
1. „Budgetierung ärztlicher Leistungen“ – Die Kritik daran ist weit verbreitet. Tatsächlich führt das zu einer gewissen Deckelung von Leistungen, auch wenn Bedarf besteht. Die Probleme sind real – doch die Lösung der AfD: weniger Steuerung, mehr Belohnung – ist einseitig wirtschaftlich gedacht.
2. „Bonus-/Rückvergütungssysteme“ – Klingt nach Marktlogik: Wer weniger behandelt (oder gezielter), bekommt mehr Geld zurück. Aber Gesundheit ist kein Industriegut. Solche Anreizsysteme können zu Risikoselektion führen: einfache Fälle ja, aufwendige Fälle nein. Das verschärft soziale Ungleichheit.
3. „Inhabergeführte Praxis als Rückgrat“ – Das ist ein klares Nein zur Ambulantisierung durch Kliniken oder Gesundheitszentren. Freiberuflichkeit wird als Ideal verklärt, obwohl Kooperationsmodelle (z. B. MVZs) oft flexibler und effizienter sind – besonders in strukturschwachen Regionen.
4. „Niederlassungshilfen für den ländlichen Raum“ – Ein sinnvoller Ansatz, wenn er ernsthaft betrieben wird. Aber es braucht mehr als Geld: Infrastruktur, Familie, Schule, berufliche Perspektiven für Partner*innen. Die AfD bleibt beim monetären Reiz – nicht beim strukturellen Umbau.
5. Was fehlt: Kein Wort über Digitalisierung, Telemedizin, multiprofessionelle Teams oder Prävention. Auch Pflegekräfte, Psychotherapeuten oder Hebammen kommen nicht vor – das Bild ist auf den Arzt als Einzelkämpfer zugeschnitten. Ein Modell von gestern für Probleme von morgen.
✔️ Pro
- Kritik an Budgetierung nachvollziehbar
- Niederlassungsförderung im ländlichen Raum grundsätzlich sinnvoll
❌ Contra
- Bonuslogik kann falsche Anreize setzen
- Verklärung des Einzelpraxis-Modells ignoriert moderne Versorgungsstrukturen
- Keine Antworten auf multiprofessionelle Versorgungsbedarfe
- Zu enges Verständnis von ambulanter Versorgung
Ambulante und stationäre Versorgung sichern
Analyse:
Hier beschreibt die AfD wieder ein reales Problem: Die Fallpauschalen und der daraus resultierende ökonomische Druck auf Krankenhäuser haben zu Entlassungen „auf Kante“ geführt – zum Nachteil von Patient*innen und Pflegepersonal. Doch wie so oft bleibt der Lösungsteil ideologisch aufgeladen und realpolitisch schwach.
1. „Frühzeitige Entlassungen durch DRGs“ – Richtig beobachtet. Das DRG-System setzt ökonomische Anreize zur Verkürzung der Aufenthalte. Dabei leiden besonders pflegebedürftige Patient*innen – die Krankenhausbetten werden schneller frei, aber die Nachsorge fehlt oft.
2. „Pflegepersonal überlastet“ – Auch das ist ein Fakt. Die Arbeitsverdichtung durch Personalmangel hat längst kritische Ausmaße erreicht. Dass die AfD das Problem benennt, ist gut – doch es fehlt wie immer ein klares Personal- und Ausbildungskonzept.
3. „Bundeseinheitliche Personalbemessung“ – Ein längst überfälliger Schritt, den viele Pflegeverbände fordern. Hier ist die AfD ausnahmsweise mal auf der richtigen Spur. Aber ob sie die nötige Finanzierung mittragen würde? Zweifelhaft – bei gleichzeitiger Forderung nach Steuersenkung.
4. „Pflegekammern ablehnen“ – Diese Haltung ist populistisch. Pflegekammern sind Selbstverwaltungsorgane der Pflege – wie es sie bei Ärzten oder Architekten längst gibt. Ja, es gibt Kritik an ihrer Ausgestaltung – aber sie prinzipiell als „Zwang“ zu diffamieren, ist ein Frontalangriff auf die Professionalisierung der Pflege.
5. Was fehlt: Kein Wort zur Bezahlung, zu Arbeitsbedingungen, zu Ausbildungsplätzen, zu Migration in der Pflege. Auch hier wird wieder ein Teilaspekt herausgegriffen – ohne die strukturellen Grundlagen überhaupt zu berühren.
✔️ Pro
- Kritik an DRG-System und Personalmangel ist berechtigt
- Forderung nach bundeseinheitlicher Personalbemessung ist sinnvoll
❌ Contra
- Pflegekammern pauschal abzulehnen ist populistisch und schwächt die Pflege selbst
- Keine konkreten Maßnahmen für Fachkräftesicherung, Arbeitsbedingungen oder Entlohnung
- Keine Antworten auf den demografischen Wandel und internationalen Fachkräftebedarf
Häusliche Pflege stärken
Analyse:
Hier gibt sich die AfD als Kümmererpartei – doch unter dem Deckmantel der Fürsorge steht wieder ein politisches Dogma: Familienpflicht statt staatlicher Verantwortung. Was klingt wie Solidarität, ist oft familiärer Zwang in hübscher Verpackung.
1. „Höhere finanzielle Honorierung“ – Klingt gut – und ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die häusliche Pflege ist ein zentraler, aber überlasteter Pfeiler des Systems. Viele pflegende Angehörige arbeiten am Limit. Dass sie besser unterstützt werden sollen, ist grundsätzlich richtig.
2. „Pflege in der Familie als Lösung“ – Doch genau hier liegt das Problem: Die AfD denkt Pflege fast ausschließlich im häuslichen Kontext. Sie ignoriert, dass viele Menschen keine Angehörigen haben, die pflegen können – oder wollen. Wer pflegt denn die Pflegenden?
3. „Entlastung der Pflegekasse“ – Klingt effizient – bedeutet aber in Klartext: Der Staat spart, die Familie zahlt (mit Zeit, Kraft, Gesundheit). Das ist keine Systemlösung, sondern eine billige Verschiebung der Verantwortung.
4. „Verzicht auf professionelle Strukturen“ – Kein Wort zu Pflegefachkräften, Tagespflege, flexiblen Dienstmodellen, Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Alles wird auf die Privatwohnung verlagert. Das ist Rückbau, kein Fortschritt.
5. Was fehlt: Wie soll die höhere Honorierung finanziert werden? Wie sieht Entlastung im Alltag aus? Keine Rede von psychosozialer Begleitung, Schulungen, Rentenansprüchen für pflegende Angehörige – nur: „mehr Geld, dann klappt’s schon“.
✔️ Pro
- Bessere finanzielle Unterstützung für häusliche Pflege sinnvoll und überfällig
- Bedarf an flexiblen Kurzzeit- und Verhinderungspflege-Angeboten erkannt
❌ Contra
- Verklärung der familiären Pflege als Allheilmittel
- Verantwortung wird aus dem System ins Wohnzimmer verlagert
- Keine strukturellen Antworten auf Fachkräftemangel, Entlastung oder Pflegeinfrastruktur
Arzneimittelversorgung gewährleisten
Analyse:
Ein Abschnitt mit nachvollziehbarem Kernanliegen – und doch wieder durchzogen von Vereinfachung und wirtschaftsnationalistischer Tönung. Die AfD versucht sich hier als Krisenmanagerin in weißem Kittel – doch unter dem Mantel stecken bekannte Reflexe.
1. „Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Medikamenten“ – Das wäre ein harter Eingriff in die Versorgungsfreiheit – und ein klarer Rückschritt für chronisch Kranke, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder ländliche Regionen. Der Versandhandel (z. B. via DocMorris) ist längst Teil einer modernen Versorgung. Statt Regulierung: Verbotsrhetorik.
2. „Wettbewerbsverzerrung“ – Ein oft genutztes Argument der Apothekenlobby, das man differenziert betrachten muss. Ja, stationäre Apotheken leisten viel – aber Wettbewerb ist nicht per se ungerecht. Die Antwort darf nicht Abschottung sein.
3. „Rückverlagerung der Produktion“ – Seit den Lieferengpässen (z. B. bei Antibiotika, Fiebersäften) ist klar: Abhängigkeit von Asien ist problematisch. Die Idee, Produktionskapazitäten zurück nach Europa zu holen, ist sinnvoll – aber extrem teuer und nicht über Nacht machbar.
4. „Zwei-Monatsvorrat im Großhandel“ – Das ist ein nachvollziehbarer Vorschlag – allerdings mit enormen Lagerkosten und der Gefahr von Verfall und Ineffizienz. Ohne flächendeckende Digitalisierung und Lieferkettenmodernisierung kann das zur nächsten bürokratischen Baustelle werden.
5. Was fehlt: Keine Aussagen zur Rolle der Apotheken, zu Medikamentenpreisen, zur Forschung und Entwicklung oder zur Problematik von Monopolen bei Wirkstoffen. Wieder ein Einzelaspekt ohne Systemblick.
✔️ Pro
- Thema Versorgungssicherheit bei Medikamenten wichtig und aktuell
- Produktionsrückverlagerung langfristig sinnvoll diskutierbar
❌ Contra
- Versandverbot rezeptpflichtiger Medikamente ist rückschrittlich und realitätsfern
- Kaum realistische Einschätzung zu Kosten, Zeit und Umsetzung der Vorschläge
- Einseitige Betrachtung ohne Einbezug der Gesamtstruktur von Pharma, Logistik und Patientenbedürfnissen
Corona aufarbeiten
Analyse:
Hier wird nicht nur Kritik geübt – hier wird abgerechnet. Mit einer Mischung aus gezieltem Misstrauen, moralischer Empörung und dem Beiklang von Verschwörungsdenken inszeniert sich die AfD als „Aufklärerin“ der Pandemiepolitik – mit durchschaubarer Absicht.
1. „Enormer Schaden durch Corona-Maßnahmen“ – Es steht außer Frage, dass Einschränkungen gravierende Folgen hatten – sozial, psychisch, ökonomisch. Aber die AfD redet nie von dem Schaden, den das Virus selbst angerichtet hat. Die Maßnahmen werden isoliert betrachtet, nicht im Kontext der Bedrohungslage.
2. „Gegen den Rat von Wissenschaftlern“ – Wer genau? Viele Maßnahmen waren gerade wissenschaftlich begründet – RKI, Leopoldina, internationale Fachgremien. Dass es Debatten gab, ist normal – daraus eine „gegen die Wissenschaft“-Story zu basteln, ist klassischer Populismus.
3. „Verantwortung und Entschädigung“ – Die Idee, Menschen zu rehabilitieren, klingt fair – aber wer wird gemeint? Impfgegner? Maskenverweigerer? Querdenker mit Nazi-Fahne? Hier wird eine Opfererzählung konstruiert, die wenig mit realer Justiz zu tun hat.
4. „RKI-Protokolle“ – Die Debatte um die Freigabe interner Dokumente ist komplex. Die AfD nutzt sie als Beleg für eine vermeintliche „geheime Agenda“ – ohne auf Inhalte einzugehen. Es geht ihr um Stimmung, nicht um Aufklärung.
5. „Untersuchungsausschuss“ – Ein legitimes parlamentarisches Mittel – aber in diesem Kontext ein rein politischer Showakt. Die AfD will nicht aufarbeiten, sie will abrechnen – am liebsten mit all denen, die in der Pandemie Verantwortung übernommen haben.
✔️ Pro
- Aufarbeitung von Pandemiepolitik ist wichtig – aber sachlich, differenziert und juristisch korrekt
- Prüfung gesetzlicher Änderungen auf Verhältnismäßigkeit kann sinnvoll sein
❌ Contra
- Einseitige Täter-Opfer-Logik, die reale Gesundheitsbedrohung ignoriert
- Verschwörungsnahe Rhetorik unter dem Deckmantel der Aufklärung
- Politisches Kalkül statt ernsthafter Aufarbeitungswille
WHO – Reform oder Austritt
Analyse:
Hier kulminiert das globale Misstrauen der AfD in einer fast schon klassisch populistischen Mischung aus Kontrollverlust-Rhetorik, Souveränitätsfetisch und verschwörungstauglicher WHO-Ablehnung. Der Ton ist alarmistisch, die Faktenlage selektiv.
1. „Finanzierung der WHO muss reformiert werden“ – Ein legitimer Punkt: Die WHO hängt teils stark von freiwilligen Beiträgen ab – auch aus der Privatwirtschaft. Doch anstatt Reformvorschläge zu liefern, formuliert die AfD ein Ultimatum – Reform oder Austritt. Diplomatie? Komplexität? Fehlanzeige.
2. „Pandemievertrag gibt der WHO Macht über Staaten“ – Faktisch falsch. Der Pandemievertrag verpflichtet Staaten zu Zusammenarbeit, nicht zur Unterwerfung. Die AfD verdreht die Realität: Aus koordinierter Vorsorge wird diktatorische Fremdbestimmung gestrickt. Von „medizinischen Eingriffen“ gegen den Willen steht im Vertragsentwurf rein gar nichts.
3. „Ablehnung der Internationalen Gesundheitsvorschriften“ – Auch hier: viel Pathos, wenig Substanz. Die IGV regeln Meldestrukturen und internationale Zusammenarbeit – sie geben der WHO keine Exekutivmacht. Die AfD nutzt das Thema, um die WHO als supranationale Bedrohung zu inszenieren.
4. „Freiheit, Selbstbestimmung, nationale Souveränität“ – Die Klassiker des rechten Narrativs. Klingt heldenhaft – ist in Pandemiezeiten jedoch ein gefährlicher Rückzug aus globaler Verantwortung. Infektionskrankheiten machen nicht an Grenzen halt. Wer internationale Kooperation verhindert, gefährdet Leben.
5. Was fehlt: Kein Wort zu den Erfolgen der WHO (z. B. Pockenimpfung, Ebola-Koordination, Standards für Trinkwasser), kein Konzept zur Verbesserung globaler Krisenreaktionen, keine seriöse Kritik. Nur: Angst, Ablehnung, Rückzug.
✔️ Pro
- Debatte über WHO-Finanzierung ist notwendig
- Demokratische Kontrolle internationaler Verträge sollte gesichert sein
❌ Contra
- Verzerrung der WHO-Funktion und ihrer Befugnisse
- Pandemievertrag wird fälschlich als Machtinstrument dargestellt
- Rückzug aus internationaler Gesundheitskooperation wäre fatal
- Rhetorik ist verschwörungsoffen und antiwissenschaftlich
Organspende
Analyse:
Endlich mal ein Thema mit moralischem Tiefgang – und siehe da: Die AfD nutzt es, um wieder einmal Misstrauen zu säen, wo Aufklärung und Vertrauen nötig wären. Ein sensibles Thema wird in eine grundsätzliche Misstrauenshaltung gegenüber Staat und Medizin umgelenkt.
1. „Rückgang der Spendenbereitschaft“ – Faktisch richtig. Aber: Die Ursachen liegen nicht in Übergriffigkeit des Systems, sondern in fehlender Information, Unsicherheit und mangelnder Aufklärung. Die AfD schiebt den Grund dagegen auf ein angebliches Zwangssystem, das in Deutschland so gar nicht existiert.
2. „Widerspruchsregelung“ – Diese Regelung gibt es in vielen europäischen Ländern mit deutlich höheren Spenderzahlen – z. B. Spanien oder Österreich. Niemand wird dort „heimlich“ ausgeschlachtet, sondern es gilt ein klar geregelter Widerspruchsmechanismus mit ethischer Begleitung. Die AfD tut so, als sei das ein medizinischer Überfall.
3. „Hirntod-Kriterium sei umstritten“ – Diese Aussage wird in solchen Debatten regelmäßig instrumentalisiert. Das Hirntod-Kriterium ist international medizinisch und ethisch anerkannt – die AfD benutzt es hier als Unsicherheitsanker, um Vertrauen zu unterminieren.
4. „Ablehnung jeglicher Form von Zwang“ – Klingt edel, läuft aber auf das klassische AfD-Muster hinaus: Bürger misstrauen, Staat dämonisieren. Dabei geht es bei der Widerspruchsregelung eben nicht um Zwang, sondern um eine gesetzliche Voreinstellung, die jederzeit aufgehoben werden kann – durch ein einfaches Kreuzchen.
5. Was fehlt: Kein Wort zur Solidarität, zur lebensrettenden Wirkung von Spenden, zur Situation auf Wartelisten, zu ethischen Abwägungen oder zur Entlastung von Angehörigen in Extremsituationen. Nur: Misstrauen, Misstrauen, Misstrauen.
✔️ Pro
- Betonung der Freiwilligkeit bei so einem sensiblen Thema ist wichtig
- Aufklärung über Organspendeprozesse sollte gestärkt werden
❌ Contra
- Pauschale Ablehnung der Widerspruchsregelung trotz international positiver Erfahrungen
- Wissenschaftlich nicht haltbare Verunsicherung durch angebliche Streitpunkte wie den „Hirntod“
- Keine Antworten auf Notstand bei Organtransplantationen
- Vertrauen wird durch vage Unterstellungen ersetzt
Geschlechtsidentität
Analyse:
Ein kurzer, aber hoch aufgeladener Abschnitt, der nicht nur transfeindliche Narrative bedient, sondern auch medizinische Realitäten verzerrt. Die AfD nutzt hier ein sensibles Thema, um tiefes Misstrauen gegenüber queerer Selbstbestimmung zu säen – mit pseudomedizinischem Zungenschlag.
1. „Häufig fremdgesteuert und ideologisch begründet“ – Diese Formulierung ist brandgefährlich. Sie unterstellt pauschal, dass junge trans Personen manipuliert würden – etwa durch Eltern, Ärzt*innen oder „die woke Ideologie“. Das entmündigt Betroffene und pathologisiert queere Identität.
2. „Lebenslange Schäden“ – Kein medizinischer Eingriff ist ohne Risiko. Aber die Formulierung hier dient allein der Angsterzeugung. Die Realität: Pubertätsblocker gelten laut internationalen Leitlinien als reversible Maßnahme zur Schaffung von Zeit für eine informierte Entscheidung. Langzeitstudien zeigen keineswegs pauschale Schäden, sondern oft eine Verbesserung der psychischen Gesundheit.
3. „Verbot von Pubertätsblockern“ – Das wäre ein massiver Eingriff in die ärztliche Therapiefreiheit – und ein direkter Angriff auf trans Jugendliche. Es bedeutet: lieber psychisches Leid in der Pubertät als selbstbestimmte Begleitung. Medizinische Leitlinien, wie die der Endokrinologischen Gesellschaft oder der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung, werden ignoriert.
4. Was fehlt: Kein Wort zu den Bedürfnissen der Betroffenen, zu Aufklärung, zu interdisziplinärer Begleitung oder zu Elternarbeit. Kein Einblick in den differenzierten medizinischen Diskurs. Nur: Verbote, Misstrauen, Moralkeule.
✔️ Pro
- Sensibilität für Eingriffe bei Minderjährigen ist grundsätzlich wichtig
- Schutz vor medizinischen Schnellschüssen muss gewährleistet sein
❌ Contra
- Pauschales Verbot widerspricht medizinischen Standards und Menschenrechten
- Trans Personen werden pathologisiert und entmündigt
- Ärztliche Praxis wird politisch übersteuert
- Keine Lösung, keine Aufklärung, nur Kulturkampf
Sterbehilfe
Analyse:
Sterbehilfe – ein ethisch komplexes Thema, das hier von der AfD mit moralischem Absolutismus und bewusster Verengung diskutiert wird. Die Partei stellt sich damit gegen das Bundesverfassungsgericht und verwechselt Schutz mit Bevormundung.
1. „Tötung auf Verlangen verboten“ – Korrekt, aber irreführend. Das Bundesverfassungsgericht hat 2020 das Verbot der geschäftsmäßigen Suizidassistenz für verfassungswidrig erklärt. Es geht also nicht um aktives Töten, sondern um das Recht, Hilfe beim Suizid zu bekommen – unter klaren Voraussetzungen.
2. „Kein Rechtsanspruch“ – Doch, das höchste Gericht hat genau das festgestellt: Ein Mensch hat das Recht, sein Leben selbstbestimmt zu beenden. Dass daraus kein Zwang zur Mitwirkung für Ärzte folgen darf, ist Konsens – aber kein Grund, den Anspruch selbst abzulehnen.
3. „Zwang für Ärzte und Pfleger“ – Eine konstruierte Angst. Kein Gesetz zwingt Mediziner zur Mitwirkung gegen ihr Gewissen. Auch in Ländern mit assistierter Sterbehilfe sind Gewissensentscheidungen ausdrücklich geschützt. Hier wird eine Scheindebatte geführt.
4. „Palliativmedizin als Alternative“ – Wichtig und richtig. Aber: Auch die beste Palliativversorgung nimmt nicht jedem Menschen das Bedürfnis, selbst über sein Lebensende zu entscheiden. Das eine schließt das andere nicht aus.
5. „Druck auf Kranke“ – Diese Sorge ist nicht unberechtigt – aber pauschalisiert. Die Lösung liegt nicht im Verbot, sondern in Beratung, Schutzmechanismen und Zugang zu ergebnisoffener Hilfe. Die AfD setzt stattdessen auf Generalverbot statt differenzierter Begleitung.
✔️ Pro
- Schutz vulnerabler Menschen vor Fremdeinwirkung ist wichtig
- Gewissensfreiheit von medizinischem Personal muss gesichert bleiben
❌ Contra
- Missachtung des Grundrechts auf selbstbestimmtes Sterben
- Ignoriert höchstrichterliche Rechtsprechung
- Verallgemeinert Gefahren und entmündigt Betroffene
- Unterbindet individuelle Entscheidungsfreiheit am Lebensende
Cannabis
Analyse:
Die AfD inszeniert sich hier als Bewahrerin der Volksgesundheit – doch ihr Argumentationsstil pendelt zwischen Angstmache, medizinischer Vereinfachung und paternalistischem Autoritarismus.
1. „Cannabis schädigt das Gehirn“ – Ja, insbesondere bei Jugendlichen kann intensiver Konsum neurokognitive Auswirkungen haben. Aber: Die AfD überzeichnet bewusst. Die Risiken sind real, aber nicht jede Nutzung führt zur Verblödung. Seriöse Aufklärung sieht anders aus.
2. „Freigabe war ein Fehler“ – Die Entkriminalisierung verfolgt nicht das Ziel der Verharmlosung, sondern der Schadensminimierung: Schwarzmarkt schwächen, Konsum kontrollieren, Aufklärung verbessern. Die AfD unterschlägt das – und will zurück in die Repressionslogik.
3. „Psychiatrische Versorgung ausbauen“ – Grundsätzlich sinnvoll. Aber ironisch, wenn es von einer Partei kommt, die sonst bei Gesundheitsversorgung eher auf Sparmodus setzt. Hier wird Hilfe vorgeschoben, wo eigentlich Abstinenzdruck durchreicht.
4. „Dauerhafte Abstinenz“ – Klingt wie ein Ziel aus der Anti-Drogen-Kampagne der 80er. Moderne Drogenpolitik setzt auf Minderung von Risiken, auf Konsumkompetenz, nicht auf moralisch aufgeladene Nulltoleranz.
5. Was fehlt: Kein Wort zur Verhältnismäßigkeit der Strafen, zur Entlastung von Justiz und Polizei, zu Schutz von Konsumierenden vor gestreckten Substanzen. Stattdessen: Kontrolle, Verbote, Rückabwicklung.
✔️ Pro
- Schutz Minderjähriger vor Cannabismissbrauch ist wichtig
- Ausbau der Suchthilfe grundsätzlich positiv
❌ Contra
- Rückfall in reine Repressionspolitik
- Entmündigung statt Aufklärung
- Ignoranz gegenüber Zielen der Legalisierung
- Verdrängung wissenschaftlich fundierter Drogenpolitik zugunsten von Moralrhetorik
Impfpflicht
Analyse:
Hier eskaliert die AfD endgültig ins postfaktische Lager. Was als Einsatz für Grundrechte inszeniert wird, ist ein Angriff auf evidenzbasierte Medizin – mit ideologischem Rückenwind aus dem Querdenker-Milieu.
1. „STIKO war nicht neutral“ – Ein unbelegter Vorwurf. Die STIKO hat stets evidenzbasiert gearbeitet, mit einer Vielzahl unabhängiger Fachleute. Kritik ist erlaubt – aber pauschale Delegitimierung gefährdet das Vertrauen in öffentliche Gesundheit.
2. „Impfung ist Selbstbestimmung“ – Ja – doch eine Impfpflicht ist kein Körperzwang, sondern ein Schutzmechanismus für alle. Sie gilt in klar begrenzten Fällen (z. B. Masern), wo kollektive Immunität entscheidend ist. Die AfD tut so, als würde massenhaft gegen den Willen geimpft.
3. „Faktische Masern-Impfpflicht abschaffen“ – Das wäre ein Rückschritt in die Zeit vor dem Schulimpfschutz. Masern sind hochansteckend und gefährlich. Die Impfpflicht schützt vulnerable Gruppen – keine ideologische Option, sondern medizinische Notwendigkeit.
4. „mRNA = experimentell“ – Ein Klassiker aus dem Verschwörungsbaukasten. mRNA-Impfstoffe wurden in klinischen Studien streng geprüft, weltweit millionenfach verabreicht und sind nach allen Maßstäben wirksam und sicher. Die AfD delegitimiert Wissenschaft zugunsten ideologischer Verunsicherung.
5. „Beweislasterleichterung für Impfschäden“ – Ein sensibles Thema, ja. Aber was hier gefordert wird, ist ein Pauschalverdacht gegen Impfstoffe. Die Impfstoffsicherheit ist hoch – Einzelfälle müssen ernst genommen werden, ohne pauschal Angst zu schüren.
✔️ Pro
- Recht auf körperliche Selbstbestimmung verdient Abwägung
- Bessere Unterstützung für tatsächliche Impfgeschädigte ist berechtigt
❌ Contra
- Wissenschaftsverzerrung durch Falschdarstellungen zu mRNA-Impfstoffen
- Ablehnung bewährter Impfpflichten untergräbt öffentliche Gesundheit
- Pauschale Misstrauensrhetorik statt faktenbasierter Aufarbeitung
- Nähe zu verschwörungsnahen Narrativen
Heilpraktiker
Analyse:
Ein Thema, das oft ideologisch aufgeladen wird – und genau das tut die AfD auch hier. Sie spielt vermeintliche „Freiheit“ gegen notwendige Qualitätssicherung aus – mit einem altbekannten Narrativ: der bedrohten Alternativmedizin.
1. „Heilpraktiker unter Druck“ – Ja, es gibt eine Debatte über die Rolle der Heilpraktiker – aus guten Gründen. Es geht um Patient*innensicherheit, um klare Abgrenzung zur evidenzbasierten Medizin. Die AfD macht daraus: Bedrohung des freien Heilens.
2. „Nachbesserung ja, aber keine GKV-Erstattung“ – Ein halbherziger Satz. Qualität sichern, aber bitte ohne echte Verantwortung übernehmen – kein Wort zu Kontrollen, zu gefährlichen Praktiken, zu Missbrauchspotenzial. Hauptsache: keine Einschränkungen.
3. „Jeder soll frei wählen dürfen“ – Freiheit als Schutzschild für fehlende Standards. Das klingt schön – blendet aber aus, dass gerade in Gesundheitsfragen Kompetenz, nicht Bauchgefühl, über Leben und Schaden entscheidet.
4. Was fehlt: Kein Wort zu Patientenrechten, zu evidenzbasierten Standards, zur Trennung zwischen esoterischer Behandlung und medizinischer Verantwortung. Die AfD übernimmt hier das Framing der Heilpraktiker-Lobby 1:1.
✔️ Pro
- Wunsch nach Therapiefreiheit ist nachvollziehbar
- Qualitätsstandards bei Heilpraktikern könnten besser geregelt werden
❌ Contra
- Kein ernsthafter Reformvorschlag zur Patientensicherheit
- Verklärung des Berufsbilds auf Kosten medizinischer Standards
- Ignoranz gegenüber realen Missbrauchsfällen
- Freiheit über Verantwortung gestellt
Patientendaten und Telematik
Analyse:
Datenschutz ist kein leichtes Thema – und die AfD trifft hier einen Nerv. Aber wie so oft: Sie bleibt auf halbem Weg stehen. Statt konstruktive Kritik an der Telematik-Infrastruktur zu üben, lehnt sie sie pauschal ab – mit technophober Grundhaltung.
1. „Zentralisierte Datenbank gefährlich“ – Ja, das Risiko von Datenmissbrauch oder Sicherheitslücken besteht. Aber die Alternative kann nicht sein: gar keine Digitalisierung. Der Aufbau sicherer, dezentraler Systeme ist der Weg – nicht die vollständige Verweigerung.
2. „Notfalldatensatz auf der Gesundheitskarte“ – Klingt pragmatisch. Doch ohne die Infrastruktur zur Datenpflege, Aktualisierung und Integration in medizinische Abläufe bleibt es ein netter Datensatz auf Plastik. Die AfD unterschlägt: Der Datensatz braucht ein System drumherum.
3. „Keine Position zu digitaler Gesundheitsversorgung“ – Wie sieht’s aus mit Telemedizin, E-Rezepten, digitalem Impfpass? Die AfD bleibt vage – vermutlich, weil Technik kein Terrain ist, auf dem sie gerne argumentiert. Es geht ihr primär um Ablehnung, nicht um Innovation.
4. Was fehlt: Kein Wort zu IT-Sicherheit, zu Datenhoheit durch Patient*innen, zu dezentraler Verschlüsselung oder Zugriffskontrolle. Nur: Generalmisstrauen gegen Vernetzung – mit altbekannter Rhetorik: zentral = böse.
✔️ Pro
- Warnung vor Datenmissbrauch ist wichtig
- Schutz sensibler Patientendaten verdient Priorität
❌ Contra
- Pauschale Ablehnung digitaler Infrastruktur blockiert Modernisierung
- Kein konstruktiver Gegenvorschlag zur sicheren Digitalisierung
- Technophobie statt technologiegestützter Patientenorientierung
Personal aus dem Ausland – nur nach deutschen Standards
Analyse:
Was vordergründig wie ein Appell an Qualitätssicherung klingt, entpuppt sich schnell als nationalistische Auswahlpolitik mit einem klaren Signal: Ausländisches Personal nur unter Vorbehalt – und deutsche Staatsangehörige bevorzugt, ganz gleich, ob sie geeignet sind oder nicht.
1. „Sprachliche Defizite = Behandlungsrisiko“ – Ja, Kommunikation ist essenziell. Aber diese Aussage wird zur Abwertung genutzt. Statt differenzierter Förderung von Integration, Qualifizierung und Nachschulung: pauschale Ausgrenzung.
2. „C1-Niveau als Voraussetzung“ – Klingt gut, ist in der Realität oft nicht praktikabel. Viele internationale Fachkräfte erreichen schnell hohe Sprachkompetenz. C1 als fixe Voraussetzung kann faktisch zur Ausschlussregel werden – in einem Berufsfeld mit chronischem Personalmangel.
3. „Vorrang für deutsche Staatsbürger“ – Das ist kein Qualitätssicherungsargument, das ist nationalistischer Protektionismus. Geeignetheit und Engagement sollten entscheiden – nicht Passfarbe.
4. „Mehr Studienplätze“ – Ja, da ist was dran. Deutschland bildet zu wenige Mediziner*innen aus. Aber die Forderung verpufft, wenn sie mit Ausgrenzung anderer Gruppen kombiniert wird. Und: Studienplatzmangel ist ein strukturelles Problem – nicht durch AfD-Slogans lösbar.
5. Was fehlt: Kein Wort zur Integration, zu interkultureller Kompetenz, zu gezielten Förderprogrammen. Kein realistisches Bild des heutigen Klinikalltags, in dem internationale Teams längst Standard sind.
✔️ Pro
- Sprachkompetenz im medizinischen Alltag ist wichtig
- Mehr Studienplätze für Medizin sind dringend notwendig
❌ Contra
- Nationalistische Bevorzugung nach Pass statt nach Eignung
- Pauschale Diskreditierung internationaler Fachkräfte
- Keine Lösung für den Fachkräftemangel – nur Abschottung
Entbürokratisierung des Gesundheitswesens
Analyse:
Ein Hoch auf den Kampf gegen den Papierkrieg? Klingt im ersten Moment vernünftig – aber die AfD nutzt das Thema Bürokratie nicht, um konstruktive Entlastung zu gestalten, sondern als Bühne für ihre Lieblingsvorwürfe: gegen „den Staat“, gegen „die da oben“, gegen jede Form kollektiver Kontrolle.
1. „Bürokratie hält von Patientenversorgung ab“ – Fakt. Dokumentationspflichten, Abrechnungsregularien, Qualitätsnachweise – vieles im Gesundheitswesen ist zu aufwendig und tatsächlich belastend. Das Problem ist real.
2. „Sicherheitsbedürfnis als Ursache“ – Die Kritik ist berechtigt, wenn es um überbordende Absicherungen geht. Aber das Gegenteil von Sicherheit ist nicht Freiheit, sondern Chaos. Die AfD inszeniert hier ein Entweder-oder, wo es um Balance ginge.
3. „Misstrauen gegenüber Leistungserbringern“ – Diese Diagnose ist plakativ. Regulierungen entstehen nicht aus Misstrauen, sondern aus dem Versuch, Standards zu sichern, Patientensicherheit zu gewährleisten und Betrug zu verhindern – auch gegenüber Krankenkassen.
4. „Übergriffiger Staat“ – Voilà, das eigentliche Ziel der Aussage: ein genereller Angriff auf das staatlich organisierte Gesundheitssystem. Hier klingt durch, was die AfD wirklich will – Privatisierung, Marktlogik, Deregulierung auf Kosten kollektiver Absicherung.
5. Was fehlt: Kein konkreter Vorschlag, welche Regulierungen abgebaut werden sollen. Keine differenzierte Analyse, keine Berücksichtigung von Patientenschutz, von Risikomanagement oder Rechenschaftspflicht.
✔️ Pro
- Entbürokratisierung ist notwendig und überfällig
- Eigenverantwortung im System darf gestärkt werden
❌ Contra
- Pauschale Anti-Staat-Rhetorik ersetzt sachliche Analyse
- Deregulierung ohne Sicherheitsnetz gefährdet Versorgung und Gerechtigkeit
- Keine konkreten Maßnahmen – nur ideologische Schlagworte
Fazit zu Teil 1
Was die AfD in den ersten Kapiteln ihres Wahlprogramms präsentiert, ist keine Vision für eine gerechte Zukunft – sondern ein Rückfall in ein autoritäres, marktradikales und zutiefst unsoziales Gesellschaftsbild.
Hinter Begriffen wie „Eigenverantwortung“, „Wettbewerb“ oder „Steuergerechtigkeit“ verbirgt sich eine Politik der Ausgrenzung: gegen Erwerbslose, gegen arme Menschen, gegen Migrant*innen, gegen Klima- und Umweltschutz.
Die AfD will keine sozialen Probleme lösen – sie will Schuldige benennen. Und das sind aus ihrer Sicht nie die Profiteure von Ungleichheit, sondern immer die Schwächsten der Gesellschaft. Sie betreibt gezielte Spaltung, delegitimiert demokratische Institutionen und verkauft reaktionäre Gesellschaftsbilder als „Normalität“.
Teil 1 zeigt: Die AfD bietet keine Antworten auf die Krisen unserer Zeit – sie bietet nur Sündenböcke. Wer eine Zukunft will, die auf Gerechtigkeit, Solidarität und Freiheit fußt, darf diesem Programm weder glauben noch Raum geben.
Quelle:
AfD Bundestagswahlprogramm 2025
(PDF von der offiziellen Webseite der AfD)