Queere Rechte in Deutschland: Fortschritte, Bedrohungen und warum unser Kampf niemals endet

Die Akzeptanz von LGBTQIA+ Personen in Deutschland zeigt eine positive Entwicklung, während global das Gegenteil zu beobachten ist. Eine detaillierte Analyse der aktuellen Lage offenbart jedoch, dass trotz juristischer Erfolge die Bedrohung durch rechtsextreme Kräfte wächst und unser antifaschistischer Kampf für queere Rechte wichtiger ist denn je.
Die scheinbaren Erfolge: Deutschland wird etwas queerfreundlicher
Während in vielen Teilen der Welt die Akzeptanz queerer Menschen rückläufig ist, lässt sich für Deutschland zumindest ein leichter Aufwärtstrend feststellen. Die neuesten Daten aus der Ipsos-Studie von 2025 sind durchaus ermutigend: 73 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass lesbische, schwule oder bisexuelle Menschen vor Diskriminierung geschützt werden sollten. Bei trans Personen stimmen immerhin sieben von zehn Befragten (70 Prozent) dieser Aussage zu [7].
Etwa 71 Prozent der Bevölkerung befürworten inzwischen, dass gleichgeschlechtliche Paare legal heiraten dürfen – das sind drei Prozentpunkte mehr im Vergleich zum Jahr 2021. Nur 8 Prozent sprechen sich gegen jede Form der rechtlichen Anerkennung aus [7]. Beim Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare sieht es ähnlich aus: Drei Viertel (73 Prozent) der Deutschen finden, dass homosexuelle Paare bei der Adoption die gleichen Rechte haben sollten wie heterosexuelle – vier Prozentpunkte mehr als noch vor drei Jahren [7].
Diese Zahlen lesen sich zunächst positiv. Deutschland gehört neben Frankreich und Polen zu den wenigen Ländern, in denen sich die Akzeptanz queerer Lebensweisen in den letzten Jahren in mehreren Bereichen leicht verbessert hat [3]. Doch dahinter verbirgt sich eine komplexere Realität, die wir nicht ignorieren dürfen.
Die Lücke zwischen statistischer und gelebter Akzeptanz
Die Statistiken suggerieren Fortschritt, aber Vorsicht: Sobald es um konkrete Maßnahmen geht, reagieren viele Bundesbürger nach wie vor verhalten. Nur knapp die Hälfte der Deutschen (47 Prozent) unterstützt tatsächlich Gesetze, die die Diskriminierung von LGBTQIA+-Personen verbieten – ein Rückgang um 3 Prozentpunkte verglichen mit 2021 [7]. Und lediglich 29 Prozent haben sich schon mal aktiv gegen eine Person ausgesprochen, die Vorurteile gegenüber queeren Menschen hatte [7].
Was nützen also wohlwollende Umfragewerte, wenn sie sich nicht in entschlossenem Handeln niederschlagen? Eine stille Mehrheit, die zustimmend nickt, während queere Menschen auf der Straße angepöbelt, bedroht oder angegriffen werden, ist Teil des Problems, nicht der Lösung.
Die wachsende Bedrohung: Neonazi-Gruppen im Aufwind
Während liberale Politiker:innen sich gerne mit Regenbogenfahnen schmücken und auf die rechtlichen Fortschritte verweisen, wächst im Schatten dieser vermeintlichen Toleranz eine neue rechtsextreme Bewegung heran. Besonders junge Neonazis formieren sich in Gruppierungen, die sich sowohl online als auch auf der Straße organisieren. Ihr Fokus? Proteste gegen die queere Community, gezielte Einschüchterungen und Gewalt [1].
Laut einer Sicherheitsanalyse aller Bundesländer breiten sich diese Strukturen rasant aus. Gruppen wie "Jung und Stark", "Deutsche Jugend Voran" oder "Der Störtrupp" haben sich in den vergangenen Monaten bundesweit etabliert. Ihr erklärtes Ziel ist es, mehr Einfluss in der rechtsextremen Szene zu gewinnen [1]. Die Gruppen bestehen oft aus sehr jungen Mitgliedern, die sich radikalisieren und zu Gewalt bereit sind.
Das niedersächsische Innenministerium bestätigt diese Entwicklung: "Seit Mitte 2024 sind bundesweit neue rechtsextremistische Gruppierungen in Erscheinung getreten, die sich zunächst im virtuellen Raum gegründet hatten" [1]. Sie orientieren sich an größeren Organisationen und agieren mit kameradschaftsähnlichen Strukturen – eine Entwicklung, die die Sicherheitsbehörden zunehmend beunruhigt.
Ein Teil der AfD – zwar nicht offiziell, aber durch zahlreiche personelle und ideologische Überschneidungen mit diesen Gruppen verbunden – schaffte es bei der Bundestagswahl im Februar 2025 mit erschreckenden 20,8 Prozent als zweitstärkste Partei ins Ziel. Damit konnte sie ihr Wahl-Ergebnis von 2021 verdoppeln. Vor allem in Ostdeutschland setzte sich die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestufte Partei nahezu flächendeckend durch [10].
Glaubt man ernsthaft, dass eine parlamentarisch verankerte rechtsextreme Kraft die mühsam erkämpften Rechte queerer Menschen respektieren wird? Natürlich nicht. Die Geschichte lehrt uns, dass Minderheiten immer zu den ersten Opfern gehören, wenn Faschisten an Macht gewinnen.
Warum wir weiterkämpfen müssen: Jenseits der Legalität
"Aber es ist doch jetzt alles legal. Ihr könnt heiraten, ihr könnt Kinder adoptieren – was wollt ihr denn noch?" So oder ähnlich klingt es oft aus der satten Mitte der Gesellschaft, die für tiefgreifende gesellschaftliche Konflikte und Machtstrukturen blind zu sein scheint.
Die formale Legalität von Homosexualität oder das Selbstbestimmungsgesetz für trans Personen bedeuten nicht das Ende unseres Kampfes. Sie sind lediglich Etappenziele. Denn was nützen Gesetze, wenn die gesellschaftliche Realität eine andere ist? Was nützt die "Ehe für alle", wenn gleichgeschlechtliche Paare sich nicht trauen, Hand in Hand durch bestimmte Stadtteile zu laufen? Was bringt es trans Personen, wenn sie zwar ihren Geschlechtseintrag ändern können, aber weiterhin Diskriminierung auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt erfahren?
Die jüngsten Entwicklungen auf der politischen Bühne in Deutschland machen deutlich, wie fragil errungene Rechte sein können. Während die Ampel-Parteien und CDU sich gegenseitig versichern, eine "Brandmauer" gegen Rechts zu errichten, ist diese in Wahrheit längst brüchig geworden. Wie ein Redner der Interventionistischen Linken bei einer Kundgebung in Marburg treffend feststellte, existiert diese Brandmauer "wenn überhaupt nur formal, inhaltlich aber gar nicht" [11].
Die CDU wie die Ampel-Parteien seien selbst Teil des Rechtsrucks, übernähmen AfD-Positionen und seien entsprechend "nicht die Verteidiger der Demokratie" [11]. Diese Rolle übernehmen nur diejenigen, die sich für Migranten, Bürgergeldempfänger und queere Personen einsetzen – für die es besonders unter einer CDU-Regierungsführung bald schwierig werden könnte.
Der internationale Kontext: Ein Blick über den Tellerrand
Während wir in Deutschland um die Verteidigung und Ausweitung queerer Rechte kämpfen, dürfen wir nicht vergessen, dass in vielen Teilen der Welt Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verfolgt, inhaftiert oder sogar getötet werden. Hier eine Übersicht über Länder, in denen Homosexualität nach wie vor kriminalisiert ist:
Land | Rechtlicher Status | Höchststrafe | Anmerkungen |
Afghanistan | Illegal | Todesstrafe | Unter den Taliban wird die Todesstrafe verhängt [2] |
Bangladesch | Illegal | Lebenslänglich | Mindeststrafe: 10 Jahre [2] |
Brunei | Illegal | Todesstrafe | Siehe Homosexualität in Brunei [2] |
Iran | Illegal | Todesstrafe (Männer), 100 Peitschenhiebe (Frauen) | Hinrichtungen werden fortgesetzt [2] |
Jemen | Illegal | Todesstrafe | Todesstrafe [2] |
Katar | Illegal | 5 Jahre | Zusätzlich Bußgeld [2] |
Malaysia | Illegal | 20 Jahre | Zusätzlich Bußgeld [2] |
Saudi-Arabien | Illegal | Todesstrafe | Alternativ Gefängnis oder Peitschenhiebe [2] |
Somalia | Illegal | 3 Jahre bzw. Todesstrafe | In Gebieten unter Scharia gilt die Todesstrafe [2] |
Mauretanien | Illegal | Todesstrafe | Todesstrafe [2] |
Nigeria | Illegal (Männer), Legal (Frauen) | 14 Jahre bzw. Todesstrafe | In 12 nördlichen Bundesstaaten gilt die Scharia mit Todesstrafe [2] |
Uganda | Illegal | Todesstrafe | Verschärftes Anti-Homosexuellen-Gesetz 2023 [2] |
Irak | Illegal | 15 Jahre | Seit 2024 allgemein unter Strafe gestellt [2] |
Indonesien | Ab 2026 illegal | - | Bisher nur in Provinz Aceh illegal [2] |
Diese erschreckende Liste macht deutlich, wie wichtig internationale Solidarität im Kampf für queere Rechte ist. Unsere Privilegien in Deutschland verpflichten uns zur Solidarität mit denjenigen, die unter weit schlimmeren Bedingungen kämpfen müssen.
Die Verflechtung mit dem antifaschistischen Kampf
Der Kampf für queere Rechte ist untrennbar mit dem antifaschistischen Kampf verbunden. In der faschistischen Ideologie sind Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit "Degenerationserscheinungen", die es zu bekämpfen gilt. Die Nationalsozialist:innen verfolgten Homosexuelle und brachten sie in Konzentrationslager, wo sie den rosa Winkel tragen mussten.
Diese historische Erfahrung verpflichtet uns, wachsam zu bleiben. Antifaschismus in Ostdeutschland, wo die AfD besonders stark ist, wird verstanden als "(Not-)Wehr gegen einen rechten Normalzustand, der sich in der Gesellschaft zeige, den auf allen Ebenen zu bekämpfen sich die radikale Linke zum Ziel gesetzt hat" [4].
Unser Kampf für queere Befreiung ist daher zwangsläufig auch ein Kampf gegen faschistische Tendenzen in der Gesellschaft. Es geht nicht nur um rechtliche Gleichstellung, sondern um eine grundlegende Transformation gesellschaftlicher Machtverhältnisse.
Aktuelle Mobilisierung: Deutschland steht auf
Ermutigend ist die breite Mobilisierung gegen Rechtsextremismus, die wir in den letzten Monaten in Deutschland erlebt haben. Am 15. Februar 2025 fanden in über 50 deutschen Städten queere Demonstrationen statt, organisiert von der CSD-Bewegung unter dem Motto "Wähl Liebe" [5]. Zur symbolischen Uhrzeit 11:55 Uhr (fünf vor zwölf) wurde für Demokratie und LGBTI-Rechte demonstriert – ein deutliches Signal, dass die queere Community sich nicht einschüchtern lässt.
Auch für die kommenden Monate sind zahlreiche Demonstrationen geplant. Im März und April 2025 werden bundesweit Kundgebungen, Workshops und Vorträge gegen rechtsextreme Hetze, Menschenhass und Antisemitismus stattfinden [9][10]. In Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern haben sich bereits zahlreiche Initiativen formiert, um dem Rechtsruck entgegenzutreten.
Diese Mobilisierung ist wichtig und notwendig. Denn die Errungenschaften der letzten Jahre sind keineswegs gesichert. Der Verband Queere Vielfalt (LSVD+) hat anlässlich der Bundestagswahl im Februar 2025 fünfzehn queer-politische Forderungen gestellt, darunter die seit fast 30 Jahren geplante Ergänzung des Artikel 3 im Grundgesetz um die "sexuelle Identität" [6].
Wie der LSVD+ warnt: "Es muss unstreitig sein, dass alle LSBTIQ* unter vollem Schutz des Grundgesetzes stehen. Unser Grundgesetz sturmfest zu machen, ist dringender denn je. Sollten Rechtsextreme bei zukünftigen Wahlen wieder in eine Machtposition kommen, drohen LSBTIQ* eine sukzessive Entrechtung, Marginalisierung und eine massive Zunahme von Hassgewalt und staatlicher Diskriminierung" [6].
Die Gefahr einer bürgerlichen "Normalisierung"
Besonders heimtückisch ist die schleichende "Normalisierung" rechtsextremer Positionen durch bürgerliche Parteien. Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass ein CDU-Vorsitzender und Kanzlerkandidat wie Friedrich Merz einen "offenen Kuschelkurs mit dem rechten Rand in Gestalt der AfD" fahren würde? [9] Die damit einhergehende Verschiebung des Diskurses nach rechts bedroht alle Minderheiten, aber besonders die queere Community, die oft als leichtes Ziel für rechte Stimmungsmache herhalten muss.
Die vermeintlich in der Mitte stehenden Parteien sind längst keine verlässlichen Verbündeten mehr – falls sie es je waren. Sie übernehmen immer mehr Positionen der extremen Rechten, um Wählerstimmen zu fangen, und verraten dabei die Grundwerte einer offenen Gesellschaft. Wenn schon die SPD, die sich traditionell für Minderheitenrechte eingesetzt hat, mit einer von Friedrich Merz geführten CDU koalieren will, wie sollen wir da auf wirksamen Schutz unserer Rechte hoffen? [9]
Dieser "Rechtsruck in Schlips und Kragen" ist in mancherlei Hinsicht gefährlicher als die offenkundigen Neonazi-Gruppen, weil er gesellschaftlich akzeptabler erscheint und in staatliche Institutionen eindringt, die eigentlich dem Schutz aller Bürger:innen verpflichtet sein sollten.
Die Rolle der Jugend: Generationskonflikt und Hoffnungsträger
Interessanterweise zeigt sich bei der jungen Generation ein gespaltenes Bild: Während viele junge Menschen besonders progressiv und offen für queere Lebensweisen sind, gibt es gleichzeitig einen besorgniserregenden Trend zu queerfeindlichen Ansichten bei jungen Männern [3]. Diese Polarisierung spiegelt gesellschaftliche Konflikte wider, die durch soziale Medien und das Internet verstärkt werden.
Einerseits bieten digitale Plattformen queeren Jugendlichen Möglichkeiten der Vernetzung und des Austauschs, die frühere Generationen nicht hatten. Andererseits werden rechtsextreme Inhalte gezielt auf junge Männer ausgerichtet, die sich in einer Phase der Identitätsbildung befinden und für einfache Erklärungen und Feindbilder empfänglich sein können.
Die rechtsextremen Gruppen, die sich "zunächst im virtuellen Raum gegründet hatten" [1], wissen um diese Dynamik und nutzen sie geschickt aus. Sie präsentieren sich als rebellische Alternative zum vermeintlichen "Mainstream" und spielen mit Männlichkeitsbildern, die Gewalt und Härte glorifizieren.
Umso wichtiger ist es, progressive Gegennarrative zu stärken und jungen Menschen Räume zu bieten, in denen sie alternative Rollenbilder und Lebensweisen kennenlernen können. Die zahlreichen Queer-Treffs, die im März 2025 etwa in Magdeburg stattfinden [10], sind ein Beispiel für solche wichtigen Freiräume.
Intersektionalität: Queerer Kampf als Teil einer größeren Bewegung
Unser Kampf für queere Rechte kann nicht isoliert betrachtet werden. Er ist Teil eines größeren Kampfes gegen Unterdrückung und Diskriminierung in all ihren Formen. Die Verbindungen zwischen Antifaschismus, Antirassismus, Feminismus und queerer Befreiung sind offensichtlich und werden in den aktuellen Mobilisierungen auch so benannt.
Nicht umsonst finden am 8. März 2025, dem internationalen Frauen*kampftag, zahlreiche Demonstrationen statt, die explizit die Verbindung zwischen Feminismus und Antifaschismus betonen: "Feminismus bedeutet Antifaschismus" lautet der Slogan in Frankfurt am Main [10], "Antikapitalistisch, antirassistisch, queer – gegen patriarchale Unterdrückung!" in Gießen [10].
Diese intersektionale Perspektive ist entscheidend, um wirksame Bündnisse zu schmieden und gesellschaftliche Veränderungen voranzutreiben. Die einzelnen Kämpfe sind miteinander verwoben, und nur gemeinsam können wir eine Gesellschaft schaffen, die frei von Unterdrückung und Diskriminierung ist.
Die gefährliche Illusion der "erreichten Ziele"
Eine besonders perfide Strategie der politischen Rechten ist es, die Errungenschaften der queeren Bewegung als "abgeschlossenes Kapitel" darzustellen. Nach dem Motto: "Ihr habt doch jetzt eure Rechte, was wollt ihr noch mehr?" wird versucht, weitere Forderungen als überzogen und illegitim abzustempeln.
Diese Rhetorik ignoriert bewusst, dass rechtliche Gleichstellung nur ein erster Schritt ist. Soziale Akzeptanz, Schutz vor Diskriminierung im Alltag und die Überwindung struktureller Benachteiligungen sind mindestens ebenso wichtig – und in diesen Bereichen ist noch viel zu tun.
Der LSVD+ fordert daher zu Recht eine Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes, eine Kostenübernahme von geschlechtsangleichenden Maßnahmen für Trans-Menschen, eine Überarbeitung des Operationsverbots für intergeschlechtliche Kinder und eine "offizielle Entschuldigung" sowie finanzielle Entschädigungen für Trans-Menschen, die vor dem Inkrafttreten des Selbstbestimmungsgesetzes einen Personenstandswechsel nur mit zwei psychologischen Gutachten vornehmen konnten [6].
Diese und weitere Forderungen zeigen: Der Kampf für queere Rechte ist nicht vorbei, er hat gerade erst begonnen. Und angesichts des wachsenden Rechtsextremismus in Deutschland und Europa geht es nicht nur darum, neue Rechte zu erkämpfen, sondern auch darum, die bereits errungenen zu verteidigen.
Fazit: Solidarität statt Resignation
Angesichts der komplexen Herausforderungen, vor denen die queere Community in Deutschland steht, wäre Resignation die falsche Antwort. Stattdessen brauchen wir mehr denn je Solidarität und entschlossenes Handeln.
Die Mobilisierungen der letzten Monate zeigen, dass viele Menschen bereit sind, für eine offene, vielfältige Gesellschaft einzustehen. Diese Energie müssen wir nutzen und in konkrete politische Forderungen und Aktionen umsetzen.
Der Kampf für queere Rechte ist ein Marathon, kein Sprint. Es wird Rückschläge geben, aber auch Erfolge. Wichtig ist, dass wir nicht nachlassen in unserem Engagement und uns nicht spalten lassen – weder von rechten Hetzer:innen noch von vermeintlichen Verbündeten, die unsere Anliegen für ihre Zwecke instrumentalisieren wollen.
In diesem Sinne: Lasst uns gemeinsam weiterkämpfen – für eine Welt, in der jeder Mensch frei und selbstbestimmt leben kann, unabhängig von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität. Denn ein Angriff auf die Rechte einer Minderheit ist immer auch ein Angriff auf die Grundwerte unserer Demokratie. Und wie die Geschichte uns lehrt: Faschismus beginnt nicht mit Gaskammern, sondern mit der Normalisierung von Hass und Ausgrenzung. Dem müssen wir entschieden entgegentreten – heute und jeden Tag.
Denn am Ende steht die einfache Erkenntnis: Der Kampf gegen Faschismus und der Kampf für queere Rechte sind zwei Seiten derselben Medaille. Beide streben nach einer Gesellschaft, in der die Würde des Menschen unantastbar ist – nicht nur auf dem Papier, sondern in der gelebten Realität.
Quellen:
[1] https://politik.watson.de/politik/deutschland/171781188-rechtsextremismus-in-deutschland-immer-mehr-junge-neonazi-gruppen
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetze_zur_Homosexualit%C3%A4t
[3] https://www.queer.de/detail.php?article_id=49712
[4] https://www.linke-militanz.de/handbuch/antifaschismus-und-die-radikale-linke-in-ostdeutschland/
[5] https://www.queer.de/detail.php?article_id=52277
[6] https://schwulissimo.de/neuigkeiten/bundestagswahl-2025-forderungen-des-lsvd
[7] https://www.marktforschung.de/marktforschung/a/ipsos-studien-zu-pride-month-und-mauerfall/
[8] https://taz.de/Nahost-Konflikt-in-der-Linken/!6011818/
[9] https://www.news.de/politik/858464519/demos-gegen-rechtsextremismus-ab-01-04-2025-im-april-2025-anti-afd-demonstrationen-aktuell-termine-nrw-bayern-hamburg-berlin/1/
[10] https://www.news.de/politik/858387104/demos-gegen-rechtsextremismus-ab-samstag-01-03-2025-maerz-2025-anti-afd-demonstrationen-aktuell-termine-nrw-bayern-hamburg-berlin/1/
[11] https://www.op-marburg.de/lokales/marburg-biedenkopf/marburg/antifa-demo-in-marburg-richtet-sich-gegen-afd-cdu-spd-und-auch-gruene-ZNJEIF6SXVFLJKDLOTSRKWTJ5Y.html
[12] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_LGBT-Toleranz_und_-Rechten
[13] https://www.lsvd.de/de/ct/2445-Queerfeindliche-Gewalt
[14] https://www.welt.de/reise/Fern/article206490685/Gay-Travel-Index-In-15-Laendern-droht-Homosexuellen-Todesstrafe.html
[15] https://www.ipsos.com/de-de/studie-pride-month-lgbtqia-rechte-weltweit-unter-druck
[16] https://www.politische-bildung-brandenburg.de/themen/symbole-und-erkennungszeichen-der-linksextremen-szene
[17] https://echte-vielfalt.de/lebensbereiche/lsbtiq/die-afd-und-ihre-positionen-gegen-lgbtiq-rechte-ein-kurzer-ueberblick-vor-der-wahl-2025/
[18] https://de.statista.com/infografik/10471/wo-gleichgeschlechtliche-liebe-verboten-ist/
[19] https://www.ipsos.com/sites/default/files/ct/news/documents/2024-05/Ipsos-PI_LGBT-Pride_2024-05-29.pdf
[20] https://blogbar.de/archiv/2005/02/25/fakeblogs-fur-antifa/
[21] https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/gegenwind-2025-foerderfonds-gegen-rechtsextremismus-131017/
[22] https://www.welt.de/reise/nah/article250304010/Gay-Travel-Index-2024-Wo-Homos